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Alt 20.12.2011, 16:30
chaoskatze chaoskatze ist offline
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Standard AW: Anaplastisches Astrozytom WHO 3

@Chris: Ja, das mit dem normal weiterleben, das finde ich richtig. Und auch verdammt wichtig. Bei mir hat es leider nicht geklappt, musste das Studium abbrechen und bin arbeitsunfähig bzw so gut wie in Rente. Aber man gewöhnt sich ja daran und momentan läuft es eigentlich ziemlich gut. Nur finanziell ist das eben auch noch schwierig. Man kommt irgendwie über die Runden, aber ein Vergnügen ist es nicht unbedingt. Zur sozial schwachen Schicht zu gehören, wie man so schön sagt, ist teilweise nicht so prickelnd, auch nicht für Kinder.

Ich bin bis jetzt zweimal operiert worden und so langsam wird es eng. Da kommt es ja sehr darauf an, wo der Tumor liegt. Bei mir ist es so, dass es bei 2 Bereichen schwierig wird - der eine ist direkt am Sprachzentrum, wenn er da direkt reinkommt, muss ich mich entscheiden, ob lieber länger leben oder lieber länger die Sprache behalten... Beim anderen Bereich wird das Sehfeld angegriffen und das hat natürlich auch seine Konsequenzen. Weißt du, wie es da bei dir aussieht?

Bei der Hoffnung auf die Medizin bin ich vorsichtig. Habe ja ein wenig in de Bereich gelernt (also, wie manche Studien laufen, welche Voraussetzungen etc) und hoffe da nicht allzu sehr darauf. Allerdings ist mir auch klar, dass die Statistiken vor 10 Jahren noch ganze Welten anders ausgesehen haben als jetzt. Auf eine Heilung hoffe ich nicht, das halte ich für komplett unrealistisch, ich glaube aber schon, dass es Verbesserungen gibt. Genauere Eingriffe, weniger Nebenwirkungen etc... Also, ich denke schon, dass man darauf hoffen kann (und auch sollte!), dass man länger lebt, als einem gesagt wurde. Nur sollte man die Wirklichkeit nicht vergessen.
Ich habe inzwischen gelernt, in 3 Monaten zu leben. Inzwischen wieder ein wenig mehr Ruhe zu finden, gelassener zu werden. Was hat man auch schon zu verlieren?

@KHK:
Wie du weißt, sehe ich das etwas kritisch. Gut, als Mann hat man natürlich weniger Gefahren als als Frau, und dennoch.. Ich kenne die Bedingungen nicht, unter denen du aufgewachsen bist, aber es wird seine Gründe haben, warum du dich mit deiner Familie so schlecht verstehst. Klar, viele Mütter können alleine ihre Kinder groß ziehen und schaffen es super, aber dennoch sind es schwerere Bedingungen. Finanzen, Zeit, Chancen... Wäre es nicht erstmal sinnvoller, eine stabile Beziehung zu führen, bevor man ernsthaft darüber nachdenkt?
Meine letzte Beziehung ist ua wegen den Krankheiten zerbrochen. Obwohl wir beide uns sehr viel Mühe gegeben haben und ich ihm immer noch sehr dankbar bin, dass er während der Zeit für mich da war. Das schafft nicht jeder.

Für mich ist die Sache erledigt, eben auch wegen all den anderen Sachen drumrum. Allerdings muss ich auch sagen, sollte ich ungewollt schwanger werden, würde ich nicht abtreiben, nur unter ganz bestimmten Bedingungen.

Viel Spaß beim Konzert! (Ich sehne mich jetzt schon nach dem Sommer und den Festivals....)