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Alt 22.12.2011, 15:41
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Standard AW: Anaplastisches Astrozytom WHO 3

Hallo,

Ich glaube im Nachhinein fast, daß es für mich eine Chance war, daß es noch keine MRTs gab, als ich bei mir mit 12, 13 die ersten durch den Tumor verursachten Bewegungsstörungen bemerkt hatte ohne zu wissen, daß ein Tumor die Ursache war... Es wäre ja zu der Zeit mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht möglich gewesen, mir den Tumor ohne große Schäden zu entfernen, bei einer Strahlentherapie hätte einfach ein schön großes Rechteck bestrahlt und die Chemos waren auch noch viel radikaler als heute. So habe ich noch 3 Jahrzehnte mit kleinen Einschränkungen weitergelebt , ohne mir viel Gedanken über Krankheiten, meine Sterblichkeit oder die weitere Entwickung meines Tumors zu machen...Dies hätte vielleicht das Wachstum meines Tumors beschleunigt...

Jetzt, wo ich weiß, daß ich einen Tumor habe, der aber sehr gut behandelt worden ist, profitiere ich sehr viel bewußter vom Leben und verschiebe Dinge, die ich machen möchte nicht auf später soweit es mir alleine möglich ist. Außerdem habe akzeptiert, daß ich wie übrigens alle sterblich bin. Nur eins möchte ich nicht: Zu sehr leiden vor dem Sterben. Falls das absehbar sein sollte, würde ich eventuell Selbstmord machen, aber nur in einem solchen Fall. Ich plane auch nicht mehr sehr lange vorraus, hoffe aber mit ein bisschen Glück noch länger leben kann, selbst wenn ich irgendwann nochmal ein Rezidiv haben sollte, habe ich ja noch längst nicht alle Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft...

@chaoskatze: Du hast ja wirklich schon viel durchmachen müssen. Das muß echt schwer gewesen sein und immer noch sein.

Das Konzert war schön, aber nicht exzeptionell. Was allerdings exzeptionell war, war der Blick von meinem Standpunkt aus auf eine Seitenfläche der Pyramide: Man sah einen beleuchteten Teil der Fassade des Louvres durchscheinen und etwas höher reflektierte sich ein Teil des roten Teppichs, auf den das Orchester spielte, auf dem Glas der Pyramide. Das sah fast aus wie ein roter 1/3 Mond links der beleuteteten Fassade. Ich hatte mich zufällig dahin gesetzt, von wo man dies am besten sehen konnte... Dummerweise hatte ich natürlich wie auch noch ein anderer meinen Fotoapparat zu Hause gelassen und mein Handy macht unter solchen Beleuchtungsbedingungen keine sehr guten Bilder... Toll anzusehen war es aber trotzdem.

Was ein Kind angeht, bin ich ja nicht mehr der Jüngste und will nicht noch 5 Jahre damit warten. Bin aber auch nicht bereit es mit der erst besten Frau um jeden Preis zu versuchen. Es muß schon ein gutes Maß an Gemeinsamkeiten vorhanden sein. Ich habe ja micht meiner Familie gesehen, was das sonst gibt, wenn die Eltern bei quasi allem verschiedene Ansichten haben. Es ist nicht so, daß ich mich umbedingt mit meiner Familie über Kreuz lgen will, aber wenn ich z.B. jedes Familienmitglied einzel besuchen muß wenn ich zu Weihnachten die 700 km dahin fahre, da sie alle nicht mehr mit einander reden, dann deprimiert mich die Kompromisslosigkeit und das ist nur ein Teil vom Ganzen... Und das möchte ich nicht wiederholen. Ich habe schon ein paar mal was mit Kindern gemacht und bin mir darüber im Klaren, das Kinder eine Menge Arbeit und je nach Anzahl und Charakter mehr oder weniger Streß bedeuten.

Also werde ich Weihnachten alleine zu Hause verbringen und Silvester wahrscheinlich auf einer Insel und einem Segelschiff. Falls das doch nicht klappen sollte, könnte ich auch in HH mit Leuten von meinem Segelclub feiern oder noch einfacher und billiger mit Leuten aus meinem Viertel im Schoß meines Viertels...

So, wünsch euch jetzt erstmal schöne Weihnachten und möglichst keine gesundheitlichen Probleme,

Kai-Hoger