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Alt 08.02.2012, 09:15
voltron voltron ist offline
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Standard AW: Hodenkrebs - und nun?

Morgen SvenB,

Meine "nicht-ärztliche Meinung" ist, dass es nicht viel gibt, dass man (zumindest kurzfristig) machen kann (z.B. via Ernährung), dass einen Einfluss auf die Grösse der Lymphknoten hätte.

Sehr hilfreich für mich waren immer die Guidelines, z.B. der Europäischen Urologie:
http://www.europeanurology.com/artic...3A+2011+Update

Die 2cm als Richtgrösse für Lymphknoten kann man vermutlich nicht auf den millimeter genau nehmen, sondern sind einfach eine statistische Grösse. Ob ein Lymphknoten 1.9cm oder 2.1cm gross ist, bedeutet nicht, dass man nicht zur selben Therapieentscheidung kommen wird. Den Tipp von wiederda mit der Zweitmeinung fand ich ganz gut, da du so sicher eine Meinung von ausgewiesenen Experten bekommst.

Bei einem Embryonalkarzinom kann eine RPLND weniger Sinn machen, da diese Art von Tumor nicht immer dem Standard Streuungsweg folgt und das Abdomen auch überspringen kann. Embryonalkarzinom reagiert aber sehr gut auf Chemotherapie im Gegensatz z.B. zu Teratom (welches du aber auch nicht im Primärtumor hattest und folglich wahrscheinlich auch kein Anteil in deiner potentiellen Metastase hat). Bei negativen Markern (was schon mal sehr gut ist !) wäre eine Möglichkeit, dass man in ca. 6 Wochen nochmals ein CT/MRI oder PET-CT macht und schaut wie sich der betreffende Lymphknoten entwickelt. Dies bedeutet für dich natürlich eine gewisse psychische Belastung, aber dann wärst du evt. sicherer in der Entscheidungsfindung.

Eine oder zwei Runden PEB werden in der Regel nur adjuvant gemacht im Anschluss an eine RPLND (bei "befallenen Lymphknoten" als Konsolidierung) oder wenn ein Stadium 1 (high risk, Vaskuläre Invasion und hoher Anteil Embryonal) vorliegt. Das bedeutet, dass eine allfällige Therapie aus drei Runden PEB bestehen könnte.

Ich hatte übrigens insofern eine aktuelle Situation wie du, als mein Lymphknoten 1.7cm war und Unklarheit herrschte. Als er anschliessend wuchs und zudem in einem PET-CT noch eine erhöhte Zuckeraufnahme zeigte, war klar, dass es sich um keine normale Vergrösserung handelte.

Viel Glück auf jeden Fall und halt uns auf dem Laufenden.

Grüsse
voltron

Geändert von voltron (08.02.2012 um 10:45 Uhr)
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