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Alt 04.06.2004, 20:19
Gast
 
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Standard Malignes Melanom

Erstmal ganz Herzlichen Dank an die Geduld der Leser meiner ersten, sehr langen Nachricht. Die Tipps und Ratschläge gehen ja sofort los. Wie gut das tut! Da ich manchmal nicht sofort antworten kann, weil es leider viele Tage gibt, an denen ich gerademal über 1-2 Stunden mich auf den Beinen halten kann, bleibt die Post etwas liegen. Das heißt also nicht, daß ich sie nicht lese. Ich lese alles, aber die Antwort dauert manchmal etwas. Das mit der wenigen Energie dürften aber manche sicherlich auch kennen.



Liebe Sabine!

Ich finde, Du hast mir sehr viel gesagt! Zu Deiner Frage, wie ich es mit dem "Sonnentanken" gehalten habe, weil in meinem Einstand davon nichts zu lesen war, möchte ich Folgendes sagen: Ich bin als Hauttyp II mit heller Haut und Sommersprossen ohnehin nie dem exzessiven Sonnenbad verfallen. Ganz früher, in den 70ern - ich bin 46 Jahre alt -, haben wir uns nie eingecremt im Schwimmbad oder bei der Heuernte (bin in Oberschwaben in einem winzigen Kaff aufgewachsen). Möglicherweise hat da bereits meine Haut schon die Sonnenbrände registriert und als "Minus" auf dem Hautkonto verbucht.
Prof. Neuber vom UKE HH schüttelte jedoch bei diesem Hinweis mit dem Kopf und sagte, dann würde meine Haut anders aussehen. In den Achtziger Jahren, und Neunziger Jahren sowieso, bin ich immer vorsichtiger im Umgang mit der direkten Sonne gewesen.
Seltsamerweise hatte ich n i e einen Gedanken daran verschwendet, daß ich einmal Melanompatient werden könnte, sondern es war irgendwie nur ein ungutes Gefühl, sich der direkten Sonne auszusetzen. Es tat mir nicht gut. Es hat mich über kurz oder lang immer matschig in der Birne gemacht. Wenn ich es aus Berufsgründen gar nicht vermeiden konnte, länger in der Sonne zu bleiben, war mir auch mit Sicherheit abends immer schlecht. Nicht erst seit einem halben Jahr, seit ich also diagnostiziert bin, sondern schon seit gut 15 Jahren empfinde ich direkte Sonne, respektive im Sommer oder in sonnenreichen Ländern, als rohe Gewalt.

Ein einziges Mal allerdings, es war 1991, ich war damals noch Assistent, war ich mit der Fotografin, bei der ich arbeitete, in der Karibik. Ich hatte mich immer eingeschmiert mit Faktor 25, damals war ich die große Lachnummer, weil das Zeug aussah wie weiße Wandfarbe, aber das war mir egal. Einmal hatte ich vergessen, die Creme von morgens am späten Vormittag aufzufrischen. Es war die Zeit von etwa 09.30-11.00h, wo die Sonne deutlich kräftiger wird. Ich habe es erst gegen 11.00h gemerkt, weil man mittags ohnehin nicht fotografieren kann: Pause. Ich dachte nur: oh, oh, das wird nicht gut. Über Nacht und die nächsten Tage bekam ich einen höllischen Sonnenbrand und eine Sonnenallergie, die mir meinen Hals, meine Hand- und Fußfesseln um ein - zwei Zentimeter hat anschwellen lassen. Gottseidank hatte ich damals lange Hosen und ein langärmliges Hemd aus Baumwolle an. Auf Jamaica! Wie gesagt, ich war die Lachnummer, aber was soll‘s! Heute bin ich froh, daß ich wenigstens lange Klamotten anhatte.

Auch das habe ich meinen Hautärzten erzählt, weil ich wissen wollte, ob das der finale Auslöser gewesen sein kann, da sagte mir der eine: Das glaube er nicht, denn sonst hätten meine Muttermale und alle anderen Stellen, die sichtbar in Richtung Hautkrebs entarten könnten, entsprechend reagiert.
Der andere, Prof. Neuber, schüttelte nur lakonisch den Kopf. Er meinte, meine Haut sei weit von dem entfernt, was man gemeinhin unter sonnengeschädigter Haut mit möglichen Präkanzerosen versteht. Einerseits eine Beruhigung, andererseits glaube ich schon, daß die Haut in ihrem "Gedächtnis" elefantengleich alles speichert.

Du siehst, Sabine, das Thema "Sonne und Haut" ist auch bei mir da. Ich wollte aber mit meiner megalangen Post den Briefkasten und eure Geduld nicht überstrapazieren. Deshalb erscheint der Punkt "Melanom und Psyche" überproportional groß.

Ich sehe die Entstehung von Krebs in einem hochkomplexen Ursachengefüge aus ererbten und erworbenen Lebenslinien. Da bei mir der Krebs solange gebraucht hat bis zum Ausbruch, sehe ich meine Hauptlast in dem erworbenen Teil. Außerdem sehe ich in meiner genetischen Disposition, auch in den Seitenverästelungen meines familiären Stammbaums, keinen direkten Zusammenhang mit Hautkrebs. Aber das muß nichts heißen, denn in der Medizin gibt es kein "Nie" und kein "Immer".

Zurück also zu meinem erworbenen Paket: Ich halte Lebensführung für die Ursache #1, besonders in unserer sogenannten hochzivilisierten, westlichen Welt. Unter Lebensführung fallen in meinen Augen:
Umgang mit mir und meiner Umwelt. Wie gehe ich mit Streßfaktoren um? Lebe ich weitgehend mit mir und meinen Energien im Einklang, oder lebe ich länger, als unbedingt notwendig, mit vermeidbaren Konflikten? Wie ernähre ich mich, nicht nur körperlich, sondern auch geistig und seelisch? Zu Körperernährung zähle ich nicht nur ausgewogene, gesunde Kost, sondern auch Bewegung. Alles im Rahmen der Freude. Das läßt den positiven Effekt um ein Vielfaches ansteigen. Ich mache schon lange keinen Sport mehr, zu dem ich mich zwingen muß. Ich muß überhaupt nichts. Ich darf leben, das ist das einzige, was zählt!

Du hast vollkommen recht, die geistig-seelischen Ursachen halte ich persönlich für ganz entscheidend in der Krankheitsentwicklung. Aber das ist zur Zeit einfach auch mein großes Thema, deshalb ist es auch so dominant bei mir. Denn schließlich bieten genau diese Zusammenhänge auch den Schlüssel zu meiner Heilung.
Danke Sabine + alles Gute




Liebe Babs,

was für ein Dauerstress, dem Du ausgesetzt bist! Und das über 16 Jahre hinweg. Puuh, alle Hochachtung. Was mir so gnadenlos vorkommt, ist die Tatsache, daß die Abwanderung in die Lymphe bis zur Entdeckung der geschädigten LK so lange gedauert hat.
Hast Du damals, ab 1988, etwas in Richtung psycho-onkologischer Therapie unternommen? Die GfbK (Gesellschaft für biologische Krebsabwehr) gibt es zwar schon relativ lange, aber vor 16 Jahren war sie bestimmt noch nicht so präsent wie heute. Gibt es einen Ableger der GfbK auch in Österreich?

Danke für den Tipp zu der Klinik Bad Trissl/ Oberaudorf. Ich sammle zur Zeit Links dieser Art, damit ich mir ein Bild darüber machen kann, wie’s bei mir weitergehen kann.

Ich wünsche Dir alles Gute, besonders für die Interferon-Therapie und vor allem fürs Gesundwerden alle Kraft dieser Welt. Danke Babs



Lieber Pietje,

Danke für Deine Zeilen und Deine konkreten Hinweise. Ich glaube auch, daß das Fehlen eines Primarius die Sache nicht mehr oder weniger schlimm macht. Der histologische Nachweis ist zweifelsfrei erfolgt. Auf meine Nachfrage hin bestätigte mir damals der Chefarzt, daß die histologische Untersuchung nicht nur in Hamburg lief, sondern in Berlin extra von einem 2. Labor nochmal durchgeführt und damit quergecheckt wurde, weil es wohl doch nicht so eindeutig war, wie es schien.
Mich interessiert eigentlich vielmehr der Themenkomplex "Persönliche Lebenslinien und fehlender Primarius". Deshalb möchte ich natürlich auch sehen, wer eine ähnliche Situation hat. Aber, das hast Du ja weiter unten nochmal in einer anderen Nachricht unterstrichen, der Thread "CUP-Syndrom" wird mir sicher eine Hilfsleine sein bei meinem Gestocher im Nebel.
Darf ich fragen, welche "große Uniklinik" auf dem MM-Gebiet forscht?
Wie auch immer, herzlichen Dank Pietje, und weiterhin viel Kraft!

PS: Dr. Walter Weber, Autor von vier Büchern über Krebs hat in seinem, wie ich finde, besten Buch "Hoffnung bei Krebs" eine plausible Theorie entwickelt, warum es manchmal nach den schulmedizinischen Erklärungsmustern keinen Primarius gibt: Weil er (energetisch) mit den Metastasen gleichzusetzen ist. Das hat (in Dr. Webers Theorie) im weitesten Sinn mit der eigenen Frequenz, dem elektromagnetischen Feld der wuchernden Zellen zu tun. Nach eingehenden Gesprächen mit Dr. Weber kann ich das Ganze für mich so übersetzen, daß der fehlende Primarius nicht körperlich nachweisbar ist, sondern letztlich nur als Idee da ist. Interessanterweise spricht die Medizin ja auch vom "okkulten" Primärherd. Selbst die Bezeichnung im Englischen spricht von "unknown". Und "okkult" heißt "verborgen" und nicht "fehlend" und läßt im Begreifen dieser manchmal schwer zu verstehenden Zusammenhänge sehr viel mehr Verständnis-Raum.



Liebe Monika,

tausend Dank für Deine schöne Nachricht. Es tut gut, solchen Zuspruch zu erfahren. Was den Kontakt zu Deiner ehemaligen Mitpatientin angeht, freue ich mich natürlich, wenn ein Kontakt zustande kommt. Das hat aber alle Zeit der Welt, bitte keinen Stress! Wie schön, daß du Dich daran erinnert hast, das ist immerhin keine so häufige Form des MMs. Gleichzeitig erinnert mich tatsächlich so manches an mein Geschichte, zumindest die Tatsache, dass der Verlauf der Erkrankung, also lange vor der klinisch-manifesten Form des Krebses doch sehr labyrinthisch war. Irreführend sogar für die Fachleute. Selbst mein Onkologe, in der Fachwelt hochgeschätzt, auch in der GfbK engagiert, und mit viel Erfahrung ausgestattet, hat bei mir bis zur Histologie meines Exzisats einen starken Verdacht in Richtung Leukämie gehabt. Ich selber dachte bei mir immer an einen Lymphkrebs wie z.b. Morbus Hodgkin oder Non-Hodgkin. Aber, wie es sich herausstellte, war das Melanom schließlich ein Befund, den keiner auf dem Zettel hatte.
Wie gut daß Du arbeiten kannst und wie gut, daß Du es so genießen kannst. Ich habe zur Zeit wenig Kraft, gebe nur ein paar sorgfältig ausgesuchte Workshops und darf ansonsten gesund werden. Was für ein Lux-us!
Herzliche Grüße und weiterhin alles Gute!



Liebe Claudia J.,

bitte nicht Dinge schreiben, die irgendwo stehen – nicht in Deiner Situation! Alles, was da ist und bereits irgendwo steht, musst Du nicht nochmal aufwärmen. Deshalb wühle ich mich ja auch durch den gesamten Chat, auch wenn es länger dauern wird, bis ich nicht mehr hinterherhinke. Danke auf jeden Fall an dieser Stelle, daß Du zu "Wobe Mugos" soviel Informationen beschafft hast.

Gute Besserung und sehr liebe Grüße!



Liebe Lilli,

Herzlichen Dank für den Tipp, in den einzelnen Threads zu schauen, da bin ich überhaupt noch nicht darauf gekommen! Ich hatte auch keine Ahnung, daß der "okkulte Primärherd" quasi ein eigenes Forschungsfeld zu sein scheint. Das kommt dem entgegen, was mich so sehr daran interessiert. Wie ich in dem PS an Pietje schrieb, geht es mir um persönliche Lebenslinien. Was mich bestärkt, ist die Tatsache, dass "CUP" offensichtlich nicht als seltene Unterform der Unterform von gesehen wird, sondern wohl als eigenständiges Syndrom. Ich werde mich darum kümmern.
Herzliche Grüße!


Liebe Sybille,

danke für Deine kraftvollen Zeilen. Sollte mir Interferon erspart bleiben, bekommst Du von der Kraft, die mir dadurch bleibt, einen richtig dicken Riesenbatzen ab. Damit Du bald die Therapie hinter dir hast. Sehr liebe Grüße!


Hamurgerinnen und Hamburger, meldet euch mal. Ich habe ein paar Fragen an euch.




Ich wünsche euch allen viel Kraft und Licht, wo immer ihr auch seid.

SaschaLux (Sascha looks...)
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