Meine lieben Freunde,
alle eure guten Wünsche haben uns erreicht. Meine liebe Mum ist heute,am 06.05.2012 um 11.10 Uhr friedlich eingeschlafen.Ich sass bei ihr und hielt ihre Hand. Es ist vorbei !
Seit früh um sechs war ich bei ihr,hab sie gekämmt,frisch gemacht und gestreichelt.Im Hintergrund hat Roger Withaker alle ihre Lieblingslieder gesungen.Ich hab ihr auch vorgelesen.
Mein Papa wollte so gegen elf kommen und mich mal ablösen. Um zehn war Visite und der CA sagte mir,dass es bald passieren wird.Ich hab das auch gesehen,die Zeichen waren da. Die Atmung meiner Mum war nun doch verkrampfter geworden und er hat vorgeschlagen,ihr per Infusion noch ein starkes Beruhigungsmittel zu geben,da es katastrophal wäre,wenn sie in diesem Stadium doch noch mal zu Bewusstsein kommen würde.Es könnte aber das Sterben etwas..... beschleunigen.Wir sahen uns in die Augen und er nickte nur...
Nach der Infusion wurde das gequälte Atmen ganz ruhig.Etwa eine halbe Stunde später kamen dann Atemaussetzer,der Herzschlag wurde ganz flach.Ich hab meinen Kopf zu ihr gelegt und ihr noch alles an Worten gesagt,die in meinem Herzen waren. Dann kam eine Schwester ins Zimmer,wir kennen uns auch durch meine Arbeit hier,so ne kleine,rundliche,mitte fünfzig.Sie sagte nur,jetzt ist es soweit und fragte,ob sie dableiben soll.Ich sass dann neben Mum und hielt ihre Hand und Regina hielt mich ganz fest im Arm.In diesem Moment war sie der wichtigste Mensch auf der Welt für mich,neben meiner Mum.
Und dann kam noch ein tiefer Atemzug,ein Ausatmen....dann nichts mehr.Stille.Absolute Stille.
Ich hab mich dann zu Regina gedreht,sie war so mütterlich,und hab geweint wie ein kleines Kind.Es hat mich richtig geschüttelt.Und sie hat mich ganz fest gehalten und als ich dann aufgesehen hab,liefen ihr auch die Tränen.
Ich hab dann das Fenster weit aufgemacht.....und sah das Auto meines Papas kommen.Ojeh!
Ich hab meine Mum schön zugedeckt,die Hände auf die Brust gelegt und einen Fliederzweig dazu.Dann bin ich Papa entgegen gegangen.Er musste mich nur ansehen....
Hand in Hand sind wir dann wieder zu ihr gegangen.Eine Stunde waren wir noch da.Ich hab Papa auch mal allein gelassen,um meine Schwester und meinen Mann anzurufen.
Dann sassen wir zusammen an ihrem Bett und jeder hielt eine Hand.
Zum Abschied hab ich sie nochmal auf die Wange geküsst und dann gingen wir zur Tür raus.
Es war seltsam,nachhause zu fahren,als ob man in eine andere Dimension reisst.Meine Kleine stürzte sich mit einem Freudenschrei auf mich und ich hab erst mal einfach mit ihr gespielt.
Wie es dann weiterging,erzähl ich später,werde wohl oft hier sein,ich merk jetzt schon,wie gut es mir tut.
Bis bald!
