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Alt 08.05.2012, 07:41
MamaVonZweien MamaVonZweien ist offline
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Standard AW: Es kommt nicht an....

Guten Morgen Ihr Lieben,

zum einen möchte ich was zum Thema allgemein sagen:

Mein Vater hatte sehr wohl sein Ableben schon geplant. Auf dem Sterbebett verriet er mir dass er in einem paar Socken einen Schlüssel für den Geldschrank hat. Eine Woche vorher habe ich für mich eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen. Er wollte wissen wieviel meine "Beerdigung" mal in etwa kostet. Als ich sagte dass es um die 4 Tausend werden nahm er das nickend hin.

Als er mir vom Schlüssel erzählte sagte er nur "Das wird reichen" - und tatsächlich: Papa hat über die ganzen Jahre immer wieder etwas zurück gelegt. Mit Humor wohlbemerkt: eine rieeesen Dose voll mit 2 Euro Stücken ;-)

Es ist also nciht so dass es ein Tabu-Thema war. Im Gegenteil - wir haben sehr offen geredet. Auch mein 6j. Sohn ist voll im Thema. Mein Paps und ich hatten eine Abmachung: falls es ein Jenseits, ne andere Seite, ne Geisterwelt oder irgendwas dergleichen gibt - dann geben wir uns ein Zeichen :-)


So, Scheidungsanwalt, jetzt ein paar Worte an Dich. Träumen...jein. Letzte Nacht träumte ich von einem Wunderbaren Ort an dem ich die Anwesenheit meines Vaters spürte. Ich sah ihn aber nicht. Ansonsten träumte ich 2-3 mal sehr schlecht... aber was genau weiß ich nicht. In einem Traum hörte ich die Stimme meines Vaters. Er sagte "Sepmer Fi Kleene" - und ich wachte auf und saß am nächsten Tag beim Tätowierer. Semper Fidelis *patris* ziert nun meinen Körper ^^

Das einzge was mch irre macht sind Kaffeemaschinen und Strohhalme. Diese Geräusche des Blubberns eines Strohhalms erinnern mich an dieses Sauerstoffgerät - und das Geräusch auf 27 Stunden macht irre. Und da mein Papa auch eine Metastase an der Luftröhre hatte hörte sich sein Ausatmen an wie eine Kaffeemaschine kurz vorm Schluss - dieses röcheln.


Ansonsten merke ich wie jetzt die Trauer kommt. Das Realisieren. Wut. Und überwältigung: denn genau die Menschen von denen ich es nie erwartet hätte sind für uns da. Und viele Freunde sind plötzlich...weg.

Gestern las ich ein wunderschönes Gedicht.

Väter sterben nicht, sie gleichen alten Bäumen.

In uns leben sie, und in unseren Träumen.

Wie ein Stein den Wasserspiegel bricht, zieht ihr Leben in uns Kreise.

Väter sterben nicht, Väter leben fort auf
ihre Weise.


In diesem Sinne, danke dass Ihr mitlest, mitredet und helft :-)

Geändert von MamaVonZweien (08.05.2012 um 07:44 Uhr)
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