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Alt 21.07.2012, 13:48
Tati P. Tati P. ist offline
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Standard AW: Triple negativ - was bedeutet das für die Therapie?

Hallo Luna,

ich melde mich auch mal als eine der Triple Negativ Damen.

Mit einem Alter von 32 Jahren bei Ersterkrankung falle ich auch schon aus Statistiken raus. Lange lief ich mit dem Krebsding rum, ohne davon zu wissen, weil alle Ärzte meinten, in meinem Alter sei das Brustkrebsrisiko verschwindend gering... soviel zu Statistiken.

Wie Rehfrau schon gesagt hat, ist das Rückfallrisiko recht hoch, aber davor fürchten sich alle, die einmal mit dieser Krankheit belastet wurden.
Möchte man deshalb mit einer anderen Tumorart tauschen? Ich denke nicht. Man muss das beste aus seiner Situation machen.

Ich wurde mit einer TAC Chemo neoadjuvant, also vorab behandelt, um den Tumor schrumpfen zu lassen. Dann wurde der Rest rausoperiert und danach bekam ich Bestrahlung. Aus die Maus, das war die Behandlung.
Wie Du schon weißt, gibt es danach keine weiteren Medikamente.
Mein Tumor, auch TN und G3 schrumpfte von 3,2cm auf 2mm, viele erlangten unter der Chemo sogar eine Komplettremission. Das ist natürlich der Idealfall.

Dadurch dass die Zellen bei einem G3 besonders aggressiv sind, sich also sehr schnell teilen/vermehren, spricht die Chemo auch so gut an. Die Chemo wirkt immer auf die Zellen, die sich gerade teilen. Darum auch immer über einen längeren Zeitraum, in mehreren Intervallen, weil sich ja nicht alle Zellen gleichzeitig teilen.

Hat Deine Bekannte eine Chemotherapie erhalten? Darüber hast Du nichts geschrieben. Und wurde sie brusterhaltend operiert oder wurde die Brust amputiert?

Eine Chemotherapie wird bei dieser Art von Tumor eigentlich immer gegeben. Ich fragte damals, ob ich um die Chemo herum komme, wenn man mir die Brust ganz wegnehmen würde. Das verneinte die Ärztin, Chemo wäre bei dieser Art Tumor immer angesagt. Welche Art von Chemo kommt auch stark auf den Gesundheitszustand der Person an.

Was sein kann ist, dass Deine Bekannte nach oder sogar schon während der Chemo Nervenschmerzen bekommt. Das kann von Kribbeln in den Händen/Armen und/oder Füßen/Beinen bis zu richtigen Schmerzen alles sein. Es gibt viele Medikamente, da muss man ausprobieren, was am besten hilft.
Magenprobleme, Haut- und Schleimhautprobleme und und und... die Neben- und Nachwirkungen einer Chemotherapie sind vielfältig.

Bei der Bestrahlung ist die gute Nachricht: Sie tut nicht weh =o)
Viele sagen, wer eine Chemo überstanden hat, lacht über die Bestrahlung. Ist wirklich wahr. Da fährt man einmal täglich hin und ist nach 5 Minuten wieder raus. Die Haut wird braun, wie bei einem Sonnenbad, oftmals später auch rot, trocken, schuppig, wie bei einem (starken) Sonnenbrand. Empfand ich persönlich allerdings nicht als schlimm.
Einige Leute klagen über Müdigkeit während der Bestrahlung. Das kann alles, muss aber nicht sein.
Ob man die bestrahlte Haut während der Therapie waschen und eincremen darf, darüber gibt es unzählige Meinungen, Deine Bekannte sollte auf das hören, was ihre Ärzte sagen. Der eine sagt so, der andere so.
Die Hautschäden heilen auch relativ schnell nach Beendigung der Behandlung ab.

Wie sieht es mit dem restlichen Gesundheitszustand Deiner Bekannten aus? Sind die Lymphknoten frei? Beschränkt sich der Tumor auf die Brust oder hat sie irgendwo Metastasen? Das spielt alles in die weitere Behandlung mit rein.

Sie sollte sich auf jeden Fall in einem zertifizierten Brustzentrum behandeln lassen, da kann ich nur gutes von berichten und habe auch nur gutes davon gehört.

Ich halte die Daumen, dass ihre Prognose gut aussieht und sie gut durch die weitere Therapie kommt.

Liebe Grüße!
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