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Alt 25.07.2012, 01:33
Wollo Wollo ist offline
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Registriert seit: 19.07.2012
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Standard AW: Du Warst und bleibst meine große Liebe.

Danke,

ich danke euch allen für eure tröstenden Worte.

Trösten können sie allerdings nur einen kurzen Moment. Ich bewundere eure Stärke, selbt einen schlimmen Verlußt erlitten zu haben und anderen Mut machen verdient höchste Achtung. Ich bin noch zu sehr mit mir selbst, den Behörden, mit meinem Stiefsohn und meiner alleinstehenden Schwiegermutter, die onehin gerade ihren Oberschenkelhalsbuch auskurieren muss beschäftigt.

Mich lässt einfach der Gedanke nicht los nicht alles für meine Frau getan zu haben was sie verdient hätte. Sie war der Mittelpunkt der Familie, hat sich um alles und jeden gekümmert und ihre Eigenen belange stets nach Hinten verschoben. Sie wollte uns nie zur Lasst fallen und hat sich jedesmal bedankt wenn wir etwas für sie getan haben. Für meine Schwiegermutter und mich war das aber eine Selbstverständlichkeit, dem Menschen zu helfen den man liebt.
Sie hat seit ihrer Erkrankung Tagebücher geführt, ihre Ängste und Hoffnungen niedergeschrieben, bis sie es nicht mehr konnte weil durch die Hirnmetas die Motorik der rechten Seite gestört war. Ich lese heute immer wieder in den Büchern und erkenne erst jetzt ihre Ängste und Nöte.
Aber ich wusste nach den letzten Diagnosen was sie erwarten würde, als sie mich fragte ob sie sterben wird habe ich ja gesagt. Sie wollte und konnte es nich glauben, hat immer weiter gekämpft. Ich habe nie mehr davon gesprochen sondern versucht sie in ihrer Hoffnung zu unterstützen. Doch die Leberwerte wurden immer schlechter und sie musste wieder ins Krankenhaus. Sie glaubte immer noch an Heilung, aber als die Ärztin ihr nahelegte in ein Hospiz zu gehen schwand ihr Lebenswille von Tag zu Tag.
Sie baute immer mehr ab, wurde immer Müder und war 2Tage später nicht mehr ansprechbar und hat nur noch geschlafen. Wir waren rund um die Uhr bei ihr, haben mit ihr gesprochen, ihre Hand gehalten, sie gestreichelt, ihre lieblingsieder vorgesungen und für sie gebetet.

Am 09.05.2012 um 12:00 ist sie in meinen Armen für immer eingeschlafen.

Ich bin dankbar, dass ich in diesem Moment bei ihr sein konnte und werde nie vergessen wie sie kurz zuvor nochmal ihre Augen öffnete und mich ansah.


Grüße Wolfgang
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Der Mensch, der dir, ohne dich zu berühren,
ohne mit dir zu sprechen, ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann........
sollte der Mensch sein, dem du dein Herz schenkst!!!

Andrea 13.06.1967 - 09.05.2012

Geändert von Wollo (25.07.2012 um 14:30 Uhr)
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