Einzelnen Beitrag anzeigen
  #22  
Alt 12.06.2004, 17:25
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ablatio - ja oder nein?

Ihr Lieben,
so viele Fragen, so viele Antworten...Bin schon ganz tüttelig, was aber auch an der Chemo liegen mag.

Mit geht es momentan körperlich gut, könnte immerzu essen, keine Spur von Übelkeit, nur diesen seltsamen Geschmack im Mund. Habe aber schon 2 Kilo abgenommen durch leichteres Essen, ich hatte ja seit der Chemo ganz schön zugenommen, mußte mir schon neue Hosen kaufen, dabei habe ich letztes Jahr eine Diät erfolgreich gemacht.

Ja, trotz Chemo bin ich voll fit, die ersten 2,3 Tage zwar etwas matschig, aber ansonsten könnte ich glatt Bäume ausreißen, wenn da nicht diese Geschichte wegen einer eventuellen Ablatio wäre.
Die Ärzte reden und drängen, und mein Mann macht sich schon seit Tagen im Internet schlau und kommt mir mit irgendwelchen Studien. Alle nerven mich, was ich denn zu tun habe, und im Endeffekt stehe ich doch ganz alleine da mit meiner Entscheidung. Bin jetzt selbst schon total verunsichert.
Ich weiß aber mit Sicherheit, daß das Krankenhaus, wo ich in Behandlung bin, kurz vor der Pleite steht, und noch keinen Investor gefunden hat. Aus sicherer Quelle (eine Krankenschwester dort ist eine ehemalige Nachbarin von uns und auch dort im Betriebsrat) weiß ich, daß die dort um jeden Fall kämpfen und da mal ganz schnell gerne schnippeln. Klar, bringt ja auch mehr Geld ein als eine Bestrahlung.

Ich habe jetzt noch 2 Gespräche in 2 anderen Krankenhäusern, und überstürze nichts. Zumal mein Tumor hormon-positiv war, und mir die Onkologin sagte, mit Chemo, Bestrahlung und Hormontherapie würde man das genauso gut in den Griff bekommen, wie mit einer Ablatio. und jetzt auf einmal ist das nicht mehr der Fall? Ich habe ja inzwischen meine vorletzte Chemo hinter mir, es wurde zwischenzeitlich auch keine Untersuchung durchgeführt, mir kommt das Ganze inzwischen etwas spanisch vor. Keiner sagt mir, wie meine Chancen stehen mit Bestrahlung und Hormontherapie, bzw. ob die Chancen auf Heilung bei einer Ablatio höher wären. Mir wurde damals jedenfalls von mehreren Ärzten klipp und klar gesagt, daß ein hormon-positiver Tumor wesentlich besser in den griff zu bekommen sei, da er weniger aggressiv wäre.
Wenn die Ärzte dort selbst nicht wissen, was richtig ist, der eine sagt "Hü", der andere "Hott", wird mir das langsam zu blöd. Ich kann mich auch woanders behandeln lassen, fühle mich inzwischen überhaupt nicht mehr gut aufgehoben dort, habe einfach nicht mehr das Vertrauen in deren Meinungen.

Gottseidank ist bei meiner Mutter gesundheitlich doch alles OK, die Knochenmarksbiopsie hat nichts ergeben, war wohl mal eine Infektion. So ist das Problem mit Kind und Hund wenigstens gelöst. Und das Andere kriege ich auch noch in den Griff, so oder so. Wenn alle Meinungen auf eine Ablatio hinzielen, lasse ich diese natürlich machen, meine Gesundheit geht schließlich vor. Nur finde ich, daß eine solche schwerwiegende Entscheidung nicht von heute auf morgen zu treffen ist, gerade bei so vielen Unklarheiten.

Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende und hoffentlich mit viel Sonne (sieht bei uns gar nicht danach aus).
Liebe Grüße
sterni
Mit Zitat antworten