Liebe Michaela,
ich möchte dich darin bestärken, dass es richtig ist, auf deinen Bauch und dein Gefühl zu hören. Es ist enttäuschend, wenn ein Onkologe Dich nicht auf die Weise begleitet, wie er sollte: an DEINER Seite zu stehen, bei allen Entscheidungen.
Wenn Du die Möglichkeit hast: such Dir einen anderen ARzt!
Es läuft etwas schief, wenn Du traurig und entmutigt aus der Praxis gehst. Das ist NICHT Aufgabe des Arztes. Lass dich mal
Ich bin momentan auch das erste Mal in einer "wait and see" Phase, in der der Krebs da ist, ich ihn aber noch nicht mit Chemo bekämpfe. Und ich war so was von erstaunt, wie unterschiedlich die Meinungen dazu sind.
Ich habe vier Meinungen mir angehört - sie reichten von Chemo sofort bis möglichst lange Warten (sehr verkürzt gesprochen ..). Nun warte ich trotz steigendem TM ab. Ich merke zwar das Anwachsen der Peritonealc., warte aber trotzdem noch.
Würde ich Chemo machen, ginge es mir rapide schlechter, das wollen wir erst mal vermeiden.
Du fragst, was wir so machen?
Seufz, also ich habe so ein übervolles überbordendes Leben, dass ich dauernd beschäftigt bin. Wir renovieren ein grosses, altes Haus, haben einen riesigen Garten, zwei kleine Kinder. .... und viele viele Freunde. Sollte Zeit übrig sein, fahren wir mal über Wochenende weg - es ist erstaunlich, wie belebend das ist. Zudem nähe ich gerne, kümmere mich um meine kranke Mama, und in Kürze soll sich noch eine Katze zu uns gesellen.
Wir haben zwei Patenkinder in anderen Ländern, die wir durch ihr schwieriges Leben begleiten und manchmal organisiere ich Aktionen für deren Dörfer.
Tja, da bleibt nicht so viel Zeit ....
Auf jeden Fall: trau dich so viele neue Dinge auszuprobieren, wie du schaffst.
Aber vergiss niemals, dich gut um Dich selbst zu kümmern, Sport zu machen und an deiner Fitness zu arbeiten. Wenn ich das so sagen darf.
Je fitter wir sind, desto mehr kann der Körper gegen die Krankheit ankämpfen.
Alles Liebe wünscht
Birgit