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Alt 30.09.2012, 16:39
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Lothar58 Lothar58 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo

Das sind ja keine guten Nachrichten die ihr da habt ...

Das mit den Krämfen im Hals und der Zunge kenne ich auch. Das ist echt bescheiden. Es tut manchmal höllisch weh und dazu kommt dann die Panik.

Als ich meine Operation hinter mir hatte und die Chemo begann bin ich so oft als möglich raus.
Die Farbe der Blumen, das Rauschen der Bäume, das Vogelgezwischter, Wolkenberge, Wind auf meiner Haut in den den Haaren ... aber auch die Nähe meiner Frau und meiner Tocher mit ihren alltäglichen Sorgen ... all das habe ich im mich aufgesogen weil ich davon ausging, dass mir diese Sinneseindrücke nicht mehr lange zur Verfügung stehen.

Auch heute noch überfällt mich dieses bewusste Aufnehmen meiner Umgebung. Es ist unglaublich schön und erschreckend zugleich. Denn es ist immer mit dem Hauch des Vergänglichen behaftet.

Schon den ersten Menschen ist der Wind durch die Haare gefahren und hat die Blätter an den Bäumen zum Rauschen gebracht. Damit ist dieses fast ewig ... im Gegensatz zu mir.

Von daher ermöglicht die bewusste Nähe des "Nicht mehr daseins" auch eine intensiveres Erleben von allem was mich umgibt.

Ich lebe bewusster und liebe intensiver (ich meine nicht Sex) ... aber auch meine Traurigkeit ist tiefer.

Ich denke an euch ...
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