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Alt 29.10.2012, 14:45
Jaecky Jaecky ist offline
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Standard AW: Am 25.07.12 haben wir verloren

Lieber Helmut,

vielen Dank für deine freundlichen Worte. Von Deinen Beiträgen bin ich immer total beeindruckt. Du schreibst mit so viel Lebensweißheit.

Von wem das Gedicht ist, weiss ich leider nicht. Ich hab es in einem Internet-Forum gelesen. Ich hoffe, ich durfte das zitieren. Sollte ich damit jemandem zu Nahe getreten sein und dieses von ihm ist, möchte sich derjenige bitte bei mir melden, dann werd ich es natürlich sofort löschen. Entschuldigung.

Vielleicht hatte ich es ein bisschen unpassend geschrieben. Ich werde kämpfen und ich werde auch nicht aufgeben, bis eines Tages unser Leben wieder fröhlich ist. Wie du schon selbst sagtest, so wie es war wird es nicht mehr sein aber vielleicht auch anders schön. In meinen Kindern erkenne ich oft irgendwelche Marotten von meinem Papi. Das amüsiert mich sogar ein bisschen, wie viel sie doch von ihm haben.

Nein, für meine Kinder halte ich die Fassade nicht aufrecht. Vielleicht hab ich mich da falsch ausgedrückt. Bei ihnen bin ich wie ich bin und mit ihnen kann ich sogar ab und zu unbeschwert sein. Aber es ist auch schwer, wenn sie solche Dinge sagen, wie "Mama ich vermisse Opi so sehr" oder "Mama Opi war nicht nur unser Opi, sondern auch unser bester Freund" oder "Ich wünschte Opi wäre noch hier" Das zerreißt mir natürlich das Herz und dann laufen wieder die Tränen. Mein Erik sagte letztens zu mir, "Mama sei doch nicht traurig, Opi wird doch immer in unserem Herzen sein und so ist er doch immer bei uns". Wie kann ein 5 Jähriger solche Weißheiten von sich geben? Ich war als er das das erste mal sagte sprachlos. Er hat ja so recht damit aber es tut auch so unheimlich weh.

Was mich aber auch traurig macht, niemand meiner Bekannten hat Verständnis für meine Situation. Sie verstehen einfach nicht, wie es mir geht. Kann das denn nur jemand, den es genauso ergangen ist? Manchmal frage ich mich, was das eigentlich für Freunde sind. Denn gerade, wenn es einen schlecht geht, braucht man sie doch.

Mein Papi würde auch sehr mit mir schimpfen und sagen "Nun stell dich nicht so an, heul nicht rum und lebe" Er war ja immer selbst so. Aber ich war auch immer schon ein Sensibelchen. Hatte zwar immer schon eine direkte Art und bin geraderaus aber innerlich eben auch schwach.

Jedenfalls möchte ich Dir nochmal herzlich danke sagen, ich werde versuchen, mir Deine Worte ein bisschen zu Herzen zu nehmen. Ich werde kämpfen, so wie mein Papi es tat - für mich, für ihn und für meine Familie. Und vielleicht kann ich eines Tages mit der Trauer umgehen und wieder mehr nach vorne schauen.

Liebe Grüße
Jäcky
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mein liebster Papa
seit 2006 Multiples Myelom
seit 2009 Myelodysplastisches Syndrom

Nach langem, schmerzvollem Kampf am 25.07.12 um 15.00 Uhr im Kreise seiner lieben Familie eingeschlafen.

Papi, wir lieben dich so sehr! Für Immer und Ewig!

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!!!

Geändert von Jaecky (29.10.2012 um 14:56 Uhr) Grund: Nachtrag
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