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Alt 01.01.2013, 23:13
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Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
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Standard AW: Die Sorge um sich selbst... Jetzt, wo fast alle weg sind...

Hey Mari,

der rationale Standpunkt ist nur eine Seite, deine Gefühle sind ja auch noch da. Wenn jemand innerhalb so kurzer Zeit so viel Verlust hinnehmen muss, dann ist es vielleicht eine normale Reaktion, dass man nicht die ganze Trauer zulassen kann, weil sie einen sonst umzureißen droht... Ich weiß es nicht. Ich denke immer, dass die Gefühle scheibchenweise in uns hochsteigen, so wie unsere Seele sie eben verkraften kann.

Ich finde es gut, wenn du hier weiter schreibst. Hier kannst du immerhin alles loswerden, was dich bewegt und musst keine Rücksicht nehmen. Dass du derzeit kaum etwas Schönes wahrnehmen kannst, finde ich nur allzu verständlich. Die letzte Zeit war einfach sehr traurig und schwer für dich und auch für deine Mama. Es wird dauern, bis du wieder nach vorn schauen kannst. Auch wenn der Kopf versteht, was geschehen ist und der Verstand sagt, dass es besser so ist, weil dein Dad nun keine Schmerzen mehr hat und auch dein Bruder seinen Frieden gefunden hat, so vermisst du die beiden doch unbeschreiblich. Diese Erkenntnis, dass du sie hier nie wieder sehen wirst, sie nie mehr in den Arm nehmen kannst, ihr nicht mehr miteinander lachen könnt... das ist grausam und tut weh. Es reißt eine extrem tiefe Wunde. Hier findest du hoffentlich einen Platz, wo du auch "schwach" sein kannst und "selbstsüchtig". Das wünsche ich dir von Herzen und ich wünsche dir, dass du deinen Weg finden wirst, mit dem Verlust zweier geliebter Menschen zu leben.

Schlaf gut
Miri
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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