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Alt 03.01.2013, 21:46
Indian summer Indian summer ist offline
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Standard AW: Nachsorge bei TN

Liebe Eileen,

ich kann mich den Erfahrungen von Radfahrerin nur anschließen. Gott sei Dank hat mich der Chefarzt des Krankenhauses wo ich operiert wurde (leider kein Brustzentrum) für die Chemo an eine niedergelassene Onkologin verwiesen. Er meinte, da würde man während der Chemo wesentlich führsorglicher behandelt als das im Krankenhaus der Fall wäre. Das war sehr uneigennützig und überaus nett von ihm - die Ärztin/Schwestern in der Praxis waren supernett und obwohl es mir während der Chemo überhaupt nicht gut ging fühlte ich mich rundum hervorragend betreut. Weiterhin hätte der Arzt hinzufügen sollen, dass die Nachsorge bei der Onkologin wesentlich besser abläuft - es sind einfach bestimmte Sachen Routine und man muss nicht über jede Kleinigkeit diskutieren. Außerdem habe ich das Gefühl, dass es bestimmte Budgets gibt, die bei den Onkologen wesentlich großzügiger ausfallen als bei den Hausärzten und Gynäkologen. Während meiner bald 10-jährigen Nachsorge wurden folgende Untersuchungen viertel- bis halbjährlich (in den ersten 5 Jahren war das Netz engmaschiger) durchgeführt:
1. Gründliche Leibesuntersuchung (Abtasten Brust, Umfang Arm wegen Lymphödemgefahr, Lunge, Herz usw.)
2. Großes Blutbild inklusive Tumormarker (bei meiner letzten Blutbilduntersuchung trat erstmals ein Problem mit den Nierenwerten auf und die onkologische Praxis meinte, ich sollte die Werte doch kurzfristig noch mal untersuchen lassen - ich habe mir dann erstmal eine Hausärztin gesucht (brauchte ich ansonsten in den letzten 9 Jahren nicht, da ich nicht krank war - wie vor dem Brustkrebs auch). Als die Hausärztin die untersuchten Blutwerte (vom Onkologen veranlasst) gesehen hat, sind ihr fast die Augen ausgefallen und dann musste ich noch mit ihr diskutieren, dass die Nierenwerte doch noch einmal kurzfristig untersucht werden sollten )
3. Abdomensonographie
4. sonographische Untersuchung der Brust
5. eigentlich sollte auch noch Thoraxröntgen stattfinden - wollte ich aber nicht (keine Beschwerden, übermässige Strahlenbelastung möchte ich vermeiden)
6. abwechselnd Mammographie / MRT (bei der letzten Untersuchung wollte die Radiologie die Überweisung meines Onkologen (die Onkologin ging zwischezeitlich in Rente) nicht anerkennen und forderte eine Überweisung der Gynäkologin (nach 9 Jahren das erste Mal!). Die Gynäkologin hatte große Befürchtungen bezüglich der Krankenkasse und konnte erst durch den Chef der Radiologie überzeugt werden, dass sie die Überweisung unterschreiben könne.
7. Untersuchung der Knochendichte (einmal jährlich - musste ich selber bezahlen)
8. Halbjährlich gynäkologische Untersuchung untenrum - wegen Tam

Die Tumormarker habe ich die ganzen 9,75 Jahre immer vierteljährlich kontrollieren lassen (in den Jahren 6-9,75 habe ich die Termine immer abwechselnd bei dem Onkologen und bei der Gynäkologin gelegt) - es war mir einfach wichtig, weil ich u.a. aus diesem Forum weiß, dass der Verlauf (ich habe eine schöne Exceltabelle) der Tumormarker Hinweise auf Metastasen geben kann.
Ich wünsche Dir für das weitere Vorgehen die notwendige Hartnäckigkeit (es nervt manchmal schon sehr überall nachhaken zu müssen) und allzeit gute Ergebnisse.

Alles Gute
Indian summer.

Geändert von gitti2002 (04.01.2013 um 00:48 Uhr) Grund: PN
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