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Alt 18.01.2013, 20:09
DE66 DE66 ist offline
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Standard AW: Bin erstaunlich ruhig - kommt das Heulen noch?

Hallo Alex,

Habe mich heute auch zum ersten Mal in diesem Forum zu Wort gemeldet, weil mir die Entscheidung zur Chemotherapie nicht leicht fiel. (Habe mich der Kinder wegen dafür entschieden).
Ich hatte bisher auch noch keinen emotionalen Zusammenbruch, außer zuhause einer halben Stunde Heulen nach der Diagnose.
Ich bekam vor Weihnachten am 14.12. die Diagnose, dann ging es ziemlich schnell. 15.12. Vorbesprechung in der Klinik, 18.12. einrücken zur Vorbereitung der OP, Am 19.12. konnten zwei kleine Herde brusterhaltend entfernt werden, am 21.12. war ich wieder Zuhause, erst mal alles gut, keine Beschwerden. wir waren über Silvester mit mehreren befreundeten Familien beim Ski fahren, auch das war kein Problem, sehr gute Stimmung. Nach den Ferien bin ich auch gleich wieder zur Arbeit, mir geht es ja gut. War bis zum 10.01. auch guter Dinge und ziemlich gelassen, da die Prognose sehr günstig war. Habe dann leider erfahren, dass die Ärzte auf Grund nachträglich festgestellter Mikrometastasen in den Lymphknoten doch eine Chemotherapie empfehlen, das hat mich jetzt ein bisschen ins Schleudern gebracht, weil ich vor der Chemo schon ziemlichen Respekt habe und auch nicht so wirklich überzeugt bin vom Nutzen.

Heute habe ich mich nach vielen Gesprächen und einigen ermutigenden Beiträgen zu meiner Frage hier im Forum der Kinder wegen zur Chemo entschlossen. Damit bin ich zwar noch nicht so richtig glücklich, aber fest entschlossen, das Beste daraus zu machen.

Ich hab das Ganze bisher auch eher als logistisches Problem betrachtet, wenn du verstehst was ich meine. Teilzeitjob (60%), Kinder 6 und 8, Haushalt, Mann arbeitet viel: wie organisiere ich dazwischen noch eine Krebstherapie? Es ist ja tatsächlich so: die Diagnose ist da, da muss Frau jetzt durch und Verzweifeln nützt auch nix. Das ist aber sicher auch Typsache, ich bin vermutlich sowieso eher der rationale Typ. Überall liest man von emotionaler Krise, die die Diagnose auslöst. Die ist bei mir bisher auch ausgeblieben. Ich glaube, wenn wir grundsätzlich positiv an die Bewältigung herangehen, dann wird alles gut

Puuh, langer Rede kurz Sinn:

Ich drücke dir fest die Daumen, dass du auch weiterhin so gelassen bleiben kannst und was ganz wichtig ist: Menschen, mit denen du offen reden kannst und die dabei einigermaßen sachlich bleiben.

Liebe zuversichtliche Grüße, Doro
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