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Alt 03.03.2013, 21:32
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Wirkung von Topocetan bei Hirnmetas

Ihr Lieben, ich bin wieder da.

Das Wochenende war anstrengend und ich konnte das 1. Mal nicht so stark sein, wie ich es sonst immer war. Leider musste ich sofort weinen, als ich zu meiner Mama kam. Mama hat mit mir geweint und mich getröstet, aber das wollte ich natürlich nicht. Ich wollte sie doch trösten und ihr gute Worte zusprechen....hat leider nicht geklappt. Dann haben wir aber darüber gesprochen, was ihr Hausarzt zu ihr gesagt hat und ich habe ihr auch nochmal gesagt, dass er sie ja gar nicht kennt und schon gar nicht ihren Krankheitsverlauf und das ich das sehr übererheblich von ihm finde, ihr schon jetzt das Ende ihrer Krankheit zu prophezeien!!! Mama war Gott sei Dank meiner Meinung und hat auch gesagt, dass sie mehr ihrem Onkologen und Radiologen glaubt, als dem Hausarzt. DAs war ja schon mal positiv. Leider ließ sie sich nicht mehr davon abbringen, sich das Hospiz anschauen zu wollen...

Das haben wir dann auch am nächsten Tag gemacht. Es war ganz schlimm und es hat mich nochmal doppelt runtergezogen. Ich möchte das hier gar nicht näher beschreiben, ausser, dass dieses Hospiz, wenn überhaupt eins sein muss, definitiv nicht in Frage kommt. Ansonsten haben wir über Patientenverfügungen und Generalvollmachten geredet. Das wird jetzt in naher Zukunft alles erledigt.

Mit Mama war ich dann gestern noch 30 Minuten spazieren und es ging ihr gut. Sie ist halt ziemlich müde. Das wird wohl sowohl von den Metas als auch von der Chemo kommen. Appetit geht so, aber sie isst. SChluckbeschwerden waren von Dienstag bis gestern komplett weg, heute Vormittag haben sie wieder ganz leicht eingesesetzt. HOffe nicht, dass das bedeutet, dass die Chemo nicht so gut wirkt, aber morgen gehts ja schon weiter und am Dienstag ist ja dann Bestrahlung! Ihr Husten ist besser geworden, aber wenn sie isst oder trinkt kann es noch immer zu schlimmen Hustenanfällen kommen. Das liegt wohl auch an den Halsmetas. Die Erkältung ist komplett überstanden, ausser noch manchmal Nase putzen. Das ist ok. Ihr Hals ist irgendwie dick und man sieht in der Kehlkopfkuhle die Meta, die ihr so schlimm zusetzt. Das Horner-Sydnrom ist auch noch da, hoffentlich geht das durch die Bestrahlug weg.

Insgesamt ist Mamas Allgemeinzustand in kurzer Zeit schlechter als jemals zuvor geworden.

Ich, bzw. wir, sorgen uns sehr. Hoffentlich kann ihr nochmal geholfen werden und hoffentlich kann sie dann in die Reha, damit sie sich ein bißchen erholen kann.

Zum Abschied sagte sie, dass sie alles tun wird, damit es wieder so gut funktioniert wie vorher, da wir ja nochmal einen schönen Sommer alle zusammen haben wollen. Sie spürt eben auch, dass sich etwas extrem verschlechtert hat. Aber sie hat den Mut nicht verloren und ist bereit, nochmal alles zu geben! Ihren Koffer für das KH haben wir dann auch noch heute zusammen gepackt, da es sein kann, dass sie doch stationär gehen wird, um die Therapie durchzuführen. Das finden meine Schwester und ich gut und auch sehr vernünftig von ihr, da sie ja nunmal alleine zuhause ist. Aber das hat sie inzwischen auch verstanden, dass dieses alleine zuhause rumliegen und warten bis es besser wird, nichts bringt. Dann lieber KH, wo sie gleichzeitig ein wenig aufgepäppelt wird. Jetzt warten wir aber erstmal ab, wie es ihr ergehen wird die nächsten Tage.

Ich für meinen Teil habe große Angst und bin echt angeschlagen und auch ein wenig mutlos...

Ich gebe die Hoffnung natürlich nicht auf! Ich muss mich eben an die neue Situation gewöhnen. Ich glaube auch, dass mir der Hospizbesuch sehr zugesetzt hat. Die Endlichkeit des Lebens war dort sehr real.

Schlaft gut und wie immer vielen Dank für Eure Worte.

LG! Tina

PS: Liebe Anja, ich werde heute oder morgen Die GEschichte von Deiner Mama und Dir lesen.

Geändert von Almnixe (03.03.2013 um 21:38 Uhr)
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