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Alt 28.06.2013, 00:58
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Der Befund :-(

Hallo Lilalaunefee,

hoffentlich habe ich jetzt nicht die Übersicht verloren.
Im Dezember war von Metastierung die Rede, nach den neuen CT's ist dies nicht (mehr?) sicher, Münster sagt OP geht nicht, der erste Onkologe meint das Medikament wechseln, der zweite möchte eine Biopsie bevor er ein bestimmtes Medikament verschreibt, das Tumorboard empfiehlt die Möglichkeit einer OP, evtl. in Verbindung mit einem Gefäßchirurgen in der MHH abzuklären, und falls nicht darstellbar, dann eine 2. Linientherapie mit einem anderen TKI aufzunehmen (z.B. Inlyta).

Dein Vater ist jetzt gute 3 Wochen ohne Medikament, in 1,5 Wochen ist der Termin in Hannover mit einer evtl. nachfolgenden OP. In diesem Falle muss er das Medikament eh wieder Absetzen, warum jetzt wegen 1 Woche noch mal was neues Anfangen ohne das weitere Vorgehen abgeklärt zu haben. Zur Zeit ist die Entfernung des Primärtumors immer noch der Goldstandard beim Nierenzellkarzinoms, schon alleine weil man so evtl. Komplikationen wie Einbluten des Tumors vermeiden kann und sich die Tumorlast verringert, was gut für das Immunsystem ist. Die Pathologie stellt anhand des entnommen Gewebes die genaue Art des Tumors fest, damit ist auch keine Biopsie mehr erforderlich. Sollte nach der OP alles entfernt sein und keine Metstasen nachgewiesen werden können, wird in der Regel keine medikamentöse Therapie nötig sein.

Ob dein Vater für so eine OP in der Lage ist, müssen die Ärzte beurteilen, schon aufgrund seiner sonstigen Vorerkrankungen. Ob dein Vater diesen Weg gehen möchte, muss er selbst entscheiden. Wäre ich in seiner Lage, würde ich die Experten in Hannover um Rat fragen und nachdem ich alles verstanden und das für mich wichtige geklärt hätte, den für mich richtigen Weg wählen. Aber ich bin nicht dein Vater.

Ihr müsst euch über eines im klaren sein, der Nierenkrebs ist eine seltene Krebserkrankung, da findet ihr nicht in jeder Ecke einen Spezialisten mit Erfahrung, viele fortgeschritten Erkrankte sind in Unikliniken in Behandlung und ich kenne einige, die für die Kontrollen und Behandlungen alle viertel Jahr locker mal 500km zu Spezialisten fahren.

Übrigens, was ist aus der Geschichte mit der Knochenmetastase und dem Bisphosphonat geworden?

Viele Grüße

Jan
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