Einzelnen Beitrag anzeigen
  #4228  
Alt 28.06.2013, 13:30
Hajo Hajo ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 17.12.2012
Ort: Cottbus
Beiträge: 4
Standard AW: Tonsillenkarzinom

Ein Hallo in die Runde,

hab ja nun schon fast ein halbes Jahr nichts von mir hören lassen. Hatte auch lange nicht mehr reingeschaut. In´s Forum. Es ist schon manchmal schlimm, was man so liest. Manchmal auch sehr beruhigend, weil, wenn man hört, dass es durchaus ein lebenswertes Leben "nach dem Krebs" geben kann.
Ich will jetzt nicht lange klagen oder jammern. Aber in den letzten 5 Wochen habe ich 3 Operationen hinter mich gebracht, bei denen ich nach jeder OP erheblich die so mühsam zurück errungene Lebensqualität wieder einbüßte.
Will hier nur meine Erfahrung mitteilen. Hatte ja ende vorigen Jahres erfreut von meinem neuen Zahnersatz berichtet. Im Januar dann der Hinweis bei der KU, eine Druckstelle muss vom Zahnarzt entsprechend behandelt werden. War dann auch beim Zahnarzt. Sie hat am Ersatz noch etwas geschliffen und poliert. Fertig. Dachte Sie und ich. Bei der KU im Mai dann der Schreck. Aus der Druckstelle ist eine offene Stelle geworden. Ich habe davon nichts bemerkt. Es tat nichts weh. Und sehen konnte ich die Stelle auch nicht. Nun ist guter Rat teuer. Am 16.5 dann die erste OP. Der mittlerweile abgestorbene, freiliegende Knochen des Unterkiefer wurde abgetragen oder gefräst, dann wurde versucht, das Zahnfleisch über den Knochen zu ziehen und zu vernähen. Wichtig ist, dass keine Keime oder Speichel an den Knochen gelangen. Sagte man mir. Die schadhafte Stelle am Knochen war etwa 25mm lang und bereits 4-5 mm tief. Nach einer Woche dann Fäden ziehen und ... Schei... die OP war nicht erfolgreich. An anderer Stelle tat sich erneut ein Loch auf. Am 3.6. dann erneut eine Einweisung in die Klinik. Nächste OP.... es konnte nicht anders sein, wieder nicht erfolgreich. Der Chefarzt erklärte mir noch einmal, wie wichtig es sei, den Knochen abzudichten. Gerade bestrahltes Knochengewebe sei sehr empfindlich! Auslöser des Ganzen war wahrscheinlich, dass nach der Extraktion der Zähne die Wunden nicht vernäht und ausgeheilt waren, sondern sofort ein Provisorium darübergestülpt wurde.... jedenfalls am 11.6. die nächste OP. Als ich dann erwachte wollte ich schon nicht dran glauben, was ich da gefühlt habe. Lange Rede kurzer Sinn, der Defekt wurde mittels Zungenlappen abgedeckt. Nun bin ich wieder ziemlich am Anfang mit meinen Sprech- und Schluck-Übungen.
Meine Erfahrung daraus: wenn ihr zum Zahnarzt geht, nach einer Extraktion unbedingt nähen und ausheilen lassen! Egal wie man (oder Frau) danach aussieht! Bei mir waren es ja auch die Frontzähne. Da muss die Eitelkeit einfach mal vergessen werden. Der Zahnersatz erst drauf, wenn die neu gebildete Haut bzw. das Narbengewebe festen Halt hat. Auch wenn es ein paar Tage, vielleicht auch Wochen, etwas doof aussieht.
Nun hab ich das Dilemma. Der Zahnersatz passt nun sowieso nicht mehr rein, weil sich ja ein völlig neues Zahnfleisch-Gebilde entwickelt hat. Mal sehen wie weit da Garantieansprüche greifen? Hat da schon mal jemand mit zu tun gehabt? Aber für die nächsten Monate lass ich da niemanden mehr ran. Kriege den Mund auch nur noch ca. 14 mm auf. Vorher waren es beachtliche 26 mm

Liebe Grüße aus der Lausitz von Hajo
Mit Zitat antworten