[Bulldogge]

Hallo Knochenknackis,
dann schaue ich auch mal wieder rein und wärme mir die klammen Finger am Kaminfeuer.
Ist das vielleicht schon kalt, heute Morgen bei uns 0°C und bereits Frost – da macht das Aufstehen gleich nochmehr Probleme.
Ich geb zu, ich habe mich in letzter Zeit hier etwas dünn gemacht, wollte endlich mal Abstand
von dieser scheußlichen Krankheit, die so viele Familien und Partnerschaften zerstört, bekommen. Irgendwie will es mir aber einfach nicht so richtig gelingen, ihr seid mir einfach
über die Jahre zu wichtig gewesen und eure Freundschaft bedeutet mir sehr viel. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, das Thema Krebs lässt sich niemals ausblenden. Ein meiner
Lieblingskolleginnen ist nun an Brustkrebs erkrankt, 33 Jahre jung, Mutter eines 9 Monate alten Babys. Die junge Familie hat sich ein Häuschen gebaut, das Familienglück erschien perfekt. Bereits 8 Wochen nach der Geburt hat sie wieder zu arbeiten begonnen um das Eigenheim mit abzuzahlen und jetzt dieser Schicksalsschlag. Ihre Angst und Verzweiflung hat mich sofort wieder mitgerissen und automatisch kommen all die mühsam verdrängten Erlebnisse wieder hoch. Ich hoffe und bete dass sie es schafft, die Heilungsquote sieht ja sehr gut aus. Allerdings hatte man uns das damals auch gesagt, gute Chancen, diese Tumorart streue selten usw. Was daraus geworden ist hat man ja gesehen.
Liebe Beba, wie ich lese, gehst du im Moment auch wieder durch alle Höhen und Tiefen, ich
hoffe ganz fest, dass es deinem Carlo bald wieder besser geht und drück dich mal ganz fest. Du bist echt so eine taffe Frau!
Liebe Marion, auch an dich und Fred ganz liebe Grüsse. Ich denke oft an euch und wie es wohl bei euch steht, was ich hier gelesen habe, macht mich aber auch nicht so glücklich, dennoch hoffe ich, dass die weiteren Chemos das wieder in den Griff bekommen.
Nicht zuletzt viele liebe Grüsse an Morgana, ich hoffe, bei dir und den Stubentigern ist alles im grünen Bereich – unser Kater Cameo ist während des Sommers ausgezogen gewesen, wo er sich herumgetrieben hat – keine Ahnung. Wir hatten schon die Hoffnung aufgegeben dass er noch lebt und immer nach überfahrenen Katzen Ausschau gehalten. Letzte Woche stand er plötzlich wieder auf der Matte, hat schnurrend Pferde und Ziegen begrüsst und uns mit einem sehr forderndem Miau klar gemacht, schnellstens den verwaisten Futternapf aufzufüllen. So ein Schlingel, kaum wird’s kalt sucht der sich wieder ein warmes Plätzchen und fordert das
Verwöhnprogramm.
Ansonsten ist bei uns alles o.k. Zur rechten Zeit kommt ab und an das Trauertier aus seiner Ecke und meint mich zu Boden zwingen zu können, doch wie so viele von euch kann ich mich jetzt auch mit ihm arrangieren. Es wird mit den Jahren milder und erträglicher aber der Stein im Herzen wiegt doch schwer und er wird auch immer darin bleiben.
Viele, viele liebe Grüsse auch an Caitlin, Angelika und alle anderen Freunde des Berliner Zimmers. Ich habe mir vorgenommen jetzt wieder öfter reinzuschauen.
Auf eurem netten Treffen wäre ich auch gerne dabei aber mir gehts wie Caitlin ..... arbeiten!
Also, dann mal bis bald

Eure
Maria