AW: ich wollte nie hier schreiben
ja mein mann war auch immer ganz geknickt wenn er mich so traurig gesehen hat oder ich wieder mal total verweint am mittagstisch gesessen bin. Schlimm war auch immer wenn wir gemeinsam zur Befundbesprechung nach einer Chemo gefahren sind. Ich war völlig fertig, am Boden zerstört und war meinem mann nicht wirklich eine grosse hilfe aber ich hatte so angst etwas schlechtes zu erfahren - und so war es ja auch immer. wir haben NIE, KEIN EINZIGES MAL etwas positives gehört, nur immer das es bergab geht. danach war ich für tage völlig fertig, hätte am liebsten meinen mann in watte gepackt und ihn gut behütet, er war das wertvollste was ich in meinen leben jemals besessen habe.
aber all meine liebe, meine fürsorge, meine gebete, einfach alles hat nichts geholfen.
ich weiß auch noch wie mein mann eines tages zu mir gesagt hat, ich soll mir doch (wenn er nicht mehr am leben ist) ein schönes leben mit seiner pension und meinem gehalt machen. ich frage ihn noch wie das gehen soll wenn er nicht mehr da ist - er hat nur gelächelt und wußte darauf auch keine antwort. er wußte das ich ohne ihn nicht leben kann und darum ist es ihm auch so schwer gefallen loszulassen.
jetzt fällt es mir schwer wieder auf die beine zu kommen, nicht täglich in einer flut von tränen zu versinken. im moment ist es wieder ganz schlimm. es geht gar nichts mehr. meine nerven sind wie drahtseil gespannt und ich WILL KEIN ICH - ICH WILL EIN WIR ............. ich WILL MEINEN MANN WIEDERHABEN
verzeiht aber so fühle ich mich, alles andere wäre gelogen
traurige grüsse
gitti
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mein Mann: Adenokarzinom
man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka
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