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Alt 03.02.2014, 16:31
Waldalm Waldalm ist offline
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Hallo alle zusammen!

Nach einigen Wochen des stillen Mitlesens und Beobachtens traue auch ich mich mal, hier etwas zu schreiben.
Letztes Jahr im Juli nach einer längeren Reise bekam meine Mutter heftige Schmerzen in ihrem linken Knie. Für uns war das nicht plötzlich, sie hatte schon länger Probleme mit Arthrose und musste sich schon mehrfach operieren lassen, deswegen war für uns und auch für die behandelnden Ärzte recht schnell klar, dass ein neues Kniegelenk eingesetzt werden muss. Leider dauern OP-Termine bei solchen Sachen ja gerne mal länger und die OP konnte erst für Anfang September angesetzt werden. (Im Endeffekt musste die OP nochmal auf Ende September verschoben werden, aber das ist eine andere Geschichte -.-)

Die OP verlief nicht gut, es musste auch ein Großteil des Oberschenkelknochens entnommen und durch Stahlteile stabilisiert werden, der laut dem Chirurg in seiner Struktur vollständig verweichlicht gewesen sei.
Anfang Oktober kam meine Mutter dann vollkommen gerädert in die stationäre Reha, sie war zu diesem Zeitpunkt bereits seit Monaten nicht mehr in der Lage, Treppen zu steigen oder ohne Hilfe mehr als zwei Schritte zu laufen und hatte unser Wohnzimmer kaum verlassen (Sie hat auch dort geschlafen). Auch die ersten Gehversuche im Krankenhaus waren noch eher holprig.

Knapp anderthalb Wochen später rief sie an und konnte überhaupt nicht mit mir sprechen und verlangte meinen Vater. Die Knochenstruktur hätte den Chirurgen sehr irritiert und er hätte ihn vorsichtshalber einem Pathologen zur Ansicht gegeben. Histologie und alles war bereits fertig, B-Zell-Lymphom, Stadium IV, Reha direkt abbrechen und wir müssen sie sofort morgen früh abholen.

Sie bekommt jetzt R-CHOP 14 und hat jetzt 5 hinter sich. Sie verträgt es an sich sehr gut, nur ihre Psyche spielt allmählich nicht mehr mit, sie hat bei kleinsten körperlichen Veränderungen panische Angst und ich kann sie auch absolut nachvollziehen. Zum Beispiel hat sie seit gestern braune Knötchen am Bauch,, die vorgestern da noch nicht waren. Wie kann ich ihr da irgendwie helfen?

Sie war 21 Jahre eine wirklich wundervolle Mutter für mich und jetzt habe ich das Gefühl, dass ich ihr das gerne zurückgeben möchte. Eine ihrer größten Ängste ist aber, dass ich in irgendeiner Weise mein Leben wegen ihr verändere, aber meine Güte, sie hat nunmal Krebs. Ich habe viel von euch gelesen und es wäre schön, wenn ihr Erfahrungen hättet, wie euch eure Angehörigen oder ihr euren Angehörigen durch diese doch ehrlich gesagt ziemlich beschissene Zeit geholfen habt.

Liebe Grüße