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Alt 25.03.2014, 19:31
birgit52 birgit52 ist offline
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Hallo Schneewölfin,

manchmal kann man den Wächterlymphknoten nicht als einzigen "erwischen". So war das bei mir. Irgendwie waren die zu nahe beieinandergelegen und so haben sie gleich 5 erwischt, was im Nachhinein für mich gar nicht schlecht war, weil nur der mittlere eine Mikrometastase enthielt und die anderen frei waren. Die Ärzte meinten, das deute eigentlich darauf hin, dass auch in den anderen Lymphknoten nichts mehr sei.Insofern habe ich mich gegen eine Lymphadenektomie ( Entfernung alles Lymphknoten im Oberschenkel) entschieden.
Deiner Mutter wird man, sollte eine Metastase oder Mikrometastase gefunden werden, auch anbieten, dass alle Lymphknoten in diesem Bereich entfernt werden. Ich weiß aber gar nicht, wie wo die dann sind, wenn das MM am unteren Rücken war. Wenn nichts gefunden wird, dann ist es so, wie Babs es dir schon geschrieben hat.

Die Entfernung des Wächterlkn. war nicht schlimm bei mir. Man spritzt ein Kontrastmittel in die Stelle, wo das Melanom war und beobachtet dann im CT, wo es hinfließt. Dann sieht man eine kl. Verdickung auf dem Bildschirm. Das ist der Wlkn.. Die Stelle wird auf der Haut markiert und dann geht's in den OP. Vollnarkose, kleine Op. Danach musste ich zwei Tage hauptsächlich liegend und mit Druckverband verbringen, damit keine Nachblutungen entstehen und alles schön zusammenwachsen kann. Mir ging es ganz schnell körperlich wieder gut- seelisch nicht. Das Warten auf den Befund war schlimm, aber wie du siehst habe ich es , wie alle anderen auch, überlebt.

Ich selber habe auch die angebotene Interferontherapie abgelehnt nach langem Abwiegen . Andere haben sich anders entschieden. ich habe schnell gesehen, dass es kein richtig oder falsch gibt sondern nur ein: Ich probiere das oder jenes. So wurde es mir auch von den Ärzten vermittelt. Mit dieser Entscheidung muss ich jetzt leben und bisher ist's gut gegangen. Ich weiß aber auch, dass ich mich in dem Zeitbereich befinde, wo am ehesten Metastasen auftreten (auch laut Statistik). Ich will nicht leugnen, dass es eine psychische Belastung ist, die ich mal besser und mal schlechter aushalte. Aber im Ganzen gesehen geht es mir bisher gut und mein Leben ist schön. Vielleicht sogar schöner als zuvor, weil ich die Dinge mehr schätze und genieße.

Und jetzt bin ich wieder still :-). Ich erinnere mich an meine eigene Unsicherheit bei der Diagnose und hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen.

Alles Gute für deine Mutter und auch für deine ganze Familie
Birgit