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Alt 25.03.2014, 22:20
tomtata tomtata ist offline
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Standard AW: glioblastom, mein papa

Hallo Schmetterling,

es tut mir leid, Deine Geschichte zu hören - ich habe selbst meinen Vater durch ein Glioblastom verloren, als ich 25 war.

Der Krankheitsverlauf ist mit Sicherheit bei jedem unterschiedlich - aber wie Du schon bemerkt hast wird es Phasen geben wo es Deinem Papa gut geht, wo es ihm schlecht geht, wo er gut aussieht, wo er schlecht aussieht.
Nichtsdestotrotz ist es Dein Papa, und ich denke am wichtigsten ist, dass Ihr diesen Weg gemeinsam beschreitet.

Gerade wenn ich Deinen Beitrag lese, scheinen von Deiner Seite aus noch einige Punkte zu sein, die Du Deinem Vater sagen möchtest. Nutze die Zeit, mit ihm Frieden zu schließen. Und falls Ihr noch 20 gemeinsame Jahre vor Euch habt, schadet es jetzt sicherlich trotzdem nichts...

Oft muss man nicht mal über alles reden. Einfach füreinander da sein.
Ich selber hab auch mal meinen Mut zusammengenommen und meinen Vater angesprochen, dass ich doch noch wollte dass er meinen Diplomabschluss miterlebt - der ihm immer verwehrt war. Damit er auf mich Stolz sein könne.
Er hat das Gesprächsthema mit einem "Ich war seit Deiner Geburt Stolz auf Dich, und jetzt hör auf..." beendet, was ich damals nicht verstehen konnte. Mir war das Thema so wichtig. Seit ich selber Vater bin, verstehe ich was er meinte, und wie unwichtig es war darüber zu reden...

Für ihn da sein bedeutet nicht, dass Du Dich aufopfern musst. Ich selber habe mich in der Zeit viel zurückgezogen, weil ich's einfach stellenweise nicht aushalten konnte. Auch das ist OK, Energie sammeln gehört dazu. Es bringt Deinem Papa nichts, wenn Du Dich fertig machst...

Lass Dich nicht verrückt machen - bei jedem ist der Krankheitsverlauf anders, es wird vermutlich Ups und Downs geben und jeder Tag anders ausfallen. Aber jeder Tag ist die Chance auf einen (guten) gemeinsamen Tag, auf Eurem ganz individuellen Weg.

Ich wünsche Dir und Deinem Papa alles Gute, und noch viele viele schöne gemeinsame Tage.

Liebe Grüße,
Thomas
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