Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 20.04.2014, 19:39
Daniel16121980 Daniel16121980 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 19.04.2014
Beiträge: 4
Standard AW: Es tut so unendlich Weh....

Hallo liebe Tine,

nochmals Danke für das Kraftpaket welches du mir übersendest. Es tut wohl, das man nicht alleine ist. Ja ich habe meinen Papa sehr geliebt. Sicherlich ist es so das in einer Familie immer mal die ein oder andere Spannung entsteht, aber diese haben wir durch drüber Sprechen immer wieder schnell aus der Welt geschafft. Ich weiß das er wusste das ich ihn über alles geliebt habe, dennoch erfüllt es mich mit etwas Trauer, das ich es ihm in seiner Krankheit nicht noch öfters gesagt habe. Dennoch wird er es sicherlich gespürt haben. Die Tatsache mit dem Leberkoma laß ich nach der Diagnose seines HCC auch schon hier im Forum. Ich suchte damals explizit nach einem solchen Forum und dank der allseits bekannten Suchmaschine bekam ich auch gleich dieses Forum angezeigt. Ehrlich gesagt hatte er die letzten 3 Wochen 2 mal sporadisch solche Anwandlungen. Dennoch waren diese sehr leicht. Er war bis einen Tag vor seinem Tod noch bei vollem Bewusstsein. Meine Frau, unsere Tochter und ich waren Dienstags noch bei ihm. Zum Abschied abends nahm unsere kleine seine Hand und sagte "Tschüß Opa, bis bald" und als Antwort darauf drückte er nochmal ihr kleines Händchen. Unmittelbar danach sagte mein Bruder zu Ihm: Schau Papa, Leonie ist auch da. Verstehst du das ? Als Antwort darauf nickte er mit dem Kopf. Ich wäre diesen Schritt gerne schon früher gegangen, dachte aber das es ihn in seiner schlechten Verfassung überfordern könnte. Hätte es vielleicht gar nicht. Nichts desto trotz bin ich Heilfroh das er sie wenigstens bei vollem Bewusstsein nocheinmal hören und sehen konnte. Wäre ich mit ihr erst an seinem Todestag vorbei gekommen würde ich mir dies niemals Verzeihen.

Nochmal wegen dem Leberkoma. Man ließt das fast immer im Zusammenhang mit dem HCC. Trotzdem bin ich igendwie froh das dieser Zustand bei ihm nicht eingetreten ist. Es heißt zwar das die Betroffenen in dieser Phase schon eigentlich gar nichts mehr mitbekommen aber alleine der Anblick für uns angehörigen wäre sicherlich um einiges gravierender gewesen als die Situation die ohnehin schon unerträglich war. Bei dem einen verläuft die Krankheit halt so und bei dem anderen so.

Der Hausarzt der Montags noch da war, sagte das wir bestimmt nicht mehr von Tagen oder gar Wochen an Lebenszeit sprechen könnten, wie lange ansich aber noch könne er nicht sagen. Als er dann Donnerstagmorgens nochmal zu uns kam um den Totenschein auszustellen, sagte er: Das es nicht mehr lange Dauern würde hätte er ja schon erwähnt. Das es allerdings dann doch so schnell gehen würde, hätte er jetzt nun auch nicht erwartet.

Schlussendlich war es für Papa irgendwo besser so.Wenigstens war sein Leidensweg somit nicht zu lange. Stirbt jemand plötzlich an einem Schlaganfall oder Herzinfarkt ist es für den Betroffenen gut so, da er nicht leiden musste. Für die Angehörigen ist es eine unaufhörliche qual, weil man sich nicht Vorbereiten konnte. Stirbt jemand infolge einer Krankheit, können sich die Angehörigen zwar etwas darauf vorbereiten, allerdings muss der Betroffene meist dann Leiden. Gerecht ist das nie für eine der beiden Seiten, allerdings war es schon immer so und wird auch immer so bleiben, solange es die Menscheit auf dieser Erde gibt.
Mit Zitat antworten