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Alt 21.06.2014, 20:32
Edeka Edeka ist offline
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Standard AW: Diagnose Eierstockkrebs,welche Behandlung?

Liebe Ulrike, lieber Frank,

zuerst: Frank, natürlich habe ich von Dir und Carmen gelesen. Es ist großartig, wie Du Carmen unterstützt und dass Du Dich hier mit den vielen betroffenen Frauen austauschst. (Ich wünschte, mein Liebling hätte ein bißchen mehr von Deinem Schneid )
Ich hoffe, es stellt sich heraus, dass es ein Fehlalarm ist und dass der Tumormarkerwert aus einem harmloseren Grund angestiegen ist. Oder dass es wenigstens bitte eine gute Therapieoption gibt. Jedenfalls: viele liebe Grüße und alles Gute für Euch Zwei!

Und an Ulrike und Dich und alle anderen Interessierten: Irgendwann hatte ich evtl. schon davon berichtet. Der He-4-Marker ist zusätzlich zum Ca 125 eine gute Untersuchung. Thema Roma-Index. - Aber leider nicht für alle von uns:

Es gibt viele unterschiedliche Arten des Ovarialkarzinoms. Die meisten (ca. 90%) sind epitheliale Tumoren, also ausgehend von der Oberfläche des Ovars. Davon gibt es mehrere Unterarten: serös, muzinös, endometrioid, klarzellig, Brennertumoren.
Eine weitere, seltenere, Tumorart sind Keimstrangstromatumoren. Dazu gehört z.B. der Granulosazelltumor, von dem hier einige betroffen sind.
(Insgesamt ist das Ovarialkarzinom ja eher selten, d.h., es gibt nicht soo viele Patientinnen und die Studienlage sieht dünner aus als beispielsweise bei Brustkrebs.)

Der He-4 ist nur für einige der Ovarialkarzinome besonders aussagekräftig: den serösen und den endometrioiden Typ. Das besonders gute an diesem He-4 ist, dass er durch z.B. Endometriose, eine sehr häufige Erkrankung (etwa jede 10.Frau hat Endometriose), im Gegensatz zum Ca 125 nicht ansteigt.

Es gibt, außer dem He-4, für jede Art von Ovarialkarzinom zusätzlich zum Ca 125 andere Tumormarker, die den Aussagewert unterstützen.
Es ist also gut, wenn man weiß, was für eine Art/Histologie Ovarialkarzinom man hatte und dann kann man gucken, welchen Tumormarker man zusätzlich untersuchen könnte für mehr Sicherheit. Wenn z.B. der Ca 125 ansteigt und man auch noch gutartige andere Erkrankungen hat, die den Wert verfälscht haben könnten.
Wenn man bedenkt, wie selten unsere Krankheit ist (glücklicherweise! - aber eben für uns blöd), ist nachvollziehbar, wie unwahrscheinlich es ist, dass z.B. ein Onkologe, der ja nicht nur Pat. mit Ovarialkarzinom hat (!!!), den spezifischen Zusatzmarker ad hoc kennt.
Vielleicht helfen diese Informationen jemandem...

Viele liebe Grüße in die Runde!
Auch an Mucki, die mich virtuell bei Sandra umarmt hat, viele liebe Grüße und
Edeka

Geändert von Edeka (21.06.2014 um 20:34 Uhr) Grund: vertippt
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