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Alt 15.09.2014, 13:39
Vomlande Vomlande ist offline
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Standard AW: 3. Erkrankung bei BRCA1

Hallo,

habe auch, wie Ihr beiden, den Gen-Defekt BRCA1.

Bei mir wurde der Gendefekt in 2001, als die Kenntnisse über die BRCA-Gene noch in den Kindeschuhen steckten, im Rahmen einer BRCA-Studie entdeckt. In 2001 war ich das 2. Mal an der 2.Seite erkrankt. Bei der ersten Erkrankung war ich 35, die 2. Erkrankung an der anderen Seite 7 Jahre später.

Leider bin ich dann an jeder Seite noch mal erkrankt, also leider insgesamt 4 Mal, immer noch BET-operiert, war jedes Mal eine echte Neuerkrankung (langer Zeitraum dazwischen und anderer Quadrant).

Beim 5. Mal war es leider ein echtes lokales Rezidiv eines DCIS mit einem G3-Tumor TN, darauf habe ich mich zur Ablatio entschieden, schweren Herzens (mental geht’s mir mit dem Verlust der Brüste immer noch nicht wirklich gut).

2 Jahre vor der vierten Erkrankung hatte ich mir prophylaktisch die Eierstöcke entfernen lassen, hat also in meinem Fall eine neue Brusterkrankung nicht verhindert.

Mir hat die wirklich engmaschige Vorsorge (1/4 jährlich Sono und mindestens 1 Mal jährlich MRT, in den letzten Jahren 2 Mal jährlich MRT, Mammographie habe ich wegen der Strahlenbelastung nicht mehr machen lassen) dazu verholfen, dass meine Erkrankung immer sehr früh entdeckt wurde (immer im MRT und nicht im Sono zu sehen).

Wenn man also einmal erkrankt ist, können die Einschläge auch öfter kommen, das die schlechte Nachricht für Deine Mutter;

Die gute Nachricht für Deine Mutter, man kann mit engmaschiger Vorsorge auch 5 Erkrankungen ohne Metas überleben – bislang jedenfalls.

Die gute Nachricht für Dich:

Meine Mutter hatte auch den Gen-Defekt, ebenso hat ihn meine Schwester. Meine Mutter hatte nie Krebs, weder Brust noch Eierstöcke, und meine Schwester (3 Jahre älter als ich) ist bislang ebenfalls noch nie erkrankt, hat sich aber inzwischen (zu Beginn der Menopause) auch die Eierstöcke prophylaktisch entfernen lassen, die Brust nicht. So kann’s also auch gehen, man muß mit dem Gen-Defekt nicht in jedem Fall erkranken. Und es muß nicht heißen, wenn die eine in der Familie ganz oft erkrankt, müssen es die anderen auch.

Ich wünsche Euch beiden wirklich alles Gute und nehmt Euch für Eure Entscheidung soviel Zeit, wie Ihr braucht, bis Ihr mit Eurer Entscheidung ein „gutes Gefühl“ habt, jede für sich individuell und es kann, muß aber nicht die gleiche Entscheidung sein.

Viele Grüße vom Lande
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