AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung
Liebe Gefion,
ach nein, unser altes Leben wird keine von uns mehr zurückbekommen. Und ich glaube, es nützt auch nichts, sich das schön zu reden. Nein, es war schöner ohne Krebs, als man noch glaubte, man könnte einfach da sein, bis der Nachwuchs erwachsen geworden ist.
Es ist traurig und für mich kann ich sagen, dass ich versuche zu lernen, wieviel Raum diese Traurigkeit braucht. Gebe ich mich ihr zu sehr hin, macht das alles noch schlimmer, aber ein bisschen zulassen muss ich sie schon. Da die Balance zu halten, finde ich nicht immer einfach.
Und wirklich verstehen kann man das wohl nur, wenn man es selbst erlebt. Mir hilft dieses Forum, wenn ich mich einsam fühle. Davon, dass andere dasselbe durchmachen, wird zwar nichts wirklich besser, aber wenn man durchhängt und sieht, dass andere sich gerade ganz tapfer schlagen, tut das schon gut, finde ich.
Was die Kinder angeht: Mir geht es da ähnlich wie Dir, liebe Annette, nur dass ich versuche, es positiver zu beschreiben. Ich "glucke" weniger, lasse meinem Sohn (7) mehr Freiraum, selbst zu entscheiden, was er will, greife weniger ein, wenn er etwas ausprobiert. Und in guten Momenten freue ich mich, zu sehen, wie er immer unabhängiger wird, wie es ihm gelingt, sich selbst zu helfen. Wenn er sauer oder traurig ist, findet er was, das ihm wieder Spaß macht - und ich denke, das ist so eine wichtige Fähigkeit, sich selbst trösten zu können oder zumindest ablenken. Und dann bin ich stolz und froh für ihn, wenn er das schafft.
Viele liebe Grüße! Lola
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