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Alt 21.12.2014, 12:52
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina,

3 Jahre. Das hört sich so lang an, aber eigentlich war es erst gestern und mit diesem Tag hat sich alles verändert. Alles ist noch so präsent, nicht wahr? Das Gefühl bei der Nachricht "Kleinzelliges BC" ist noch so greifbar, nur kommt nun auch das Gefühl der Machtlosigkeit gegen diese aggressive Krankheit hinzu. Einfach schrecklich und es schnürt mir schon wieder den Hals zu, wenn ich nur daran denke...
Wie lange hat Dein Papa die Chronologie geschrieben und wusste er eigentlich, dass es nur eine geringe Überlebenschance gibt? Mama wusste das nie und es wäre für sie furchtbar gewesen zu wissen...Hat Dein Papa seine Gefühle aufgeschrieben? Ich habe mich immer gefragt, wie es Mama wirklich mit der Diagnose geht/ging. Sie hat uns ja immer beschützt und ich kann nur erahnen, was in ihr vorging.

Das erste Weihnachtsfest ohne unsere Lieben habe ich letztes Jahr als sehr unruhig empfunden und keiner wollte wahr haben, dass es nun so ist und sich nicht mehr ändert. Dieses unwirkliche Gefühl war noch viel mehr da, als jetzt. Wir feiern so wie Du und Deine Mama auch das 1. Mal ganz alleine. Nur meine Schwester mit Mann und Kindern und ich. "Stille Nacht, heilige Nacht" möchte ich auch nicht hören und in die Kirche werde ich auch nicht gehen. Für Euch ist es natürlich nochmal anders, weil nun auch Deine Oma fehlt. Ich weiß auch nicht, warum manches so schnell hintereinander passieren muss. Eine große Veränderung reicht doch eigentlich. Aber ich denke schon, dass ihr trotz allem eine besinnliches Weihnachten haben werdet. Ihr habt Euch und wenn es irgendwie möglich ist, dann sind Dein Papa und Deine Oma bestimmt auch bei Euch. Und die beiden wollten sicherlich nicht, dass ihr nur traurig seid, auch wenn sich dies schwer vermeiden lässt.

Es tut mir leid, dass es Gina nicht besser geht und du auch nun um sie stets besorgt sein muss. Ich kann mir gut vorstellen, wie Dein Gefühl dabei ist. Aber vielleicht sollten wir auch einfach mal wieder darauf vertrauen, dass etwas auch gut ausgehen kann und nicht immer schlimmeres eintreten muss. Ich drücke ganz fest die Daumen, dass Gina wieder gesund wird.

Liebe Nina, ich wünsche Dir und Deiner Mama trotz allem frohe Weihnachten!

Ich drück Dich ganz fest, Tina
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