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Alt 25.12.2014, 16:48
Kallirhoe Kallirhoe ist offline
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Standard AW: Weihnachten und Schönrednerei

Hey Tinep!

Ich denke, dass meine Situation die deiner bisher hier am meisten gleicht... Vielleicht hast du meinen gestrigen Thread "Ich habe Angst, dass..." gelesen?

Ich bin Ende 25 und fühle mich, als wäre ich seit der Krebsdiagnose meiner Mama im März 2013 um 20 Jahre gealtert. Gestern hatten wir wirklich einen schönen Heiligabend, für den ich auch sehr dankbar bin - aber wie so oft hatte ich das Gefühl, dass ich die einzige in der Familie bin, die sich dessen bewusst ist, dass es vermutlich der letzte war. So wie bei dir schmieden alle Zukunftspläne und reden vom nächsten Sommer/Weihnachten/Urlaub und ich denke wie du: "Ich glaube das überhaupt nicht mehr". Ebenso wie du schauspielere ich dann mit, obwohl ich der Meinung bin, dass uns nicht mehr allzu viel Zeit bleibt. Meine Mama ignoriert das Krebsthema so gut sie kann; der Mann meiner Mutter verhält sich manchmal so, als wäre der Krebs eine schlimme Erkältung, die auch wieder weggehen kann; mein Bruder distanziert sich grundsätzlich von emotionalen und schwierigen Themen oder zeigt sich zumindest so; und meine Oma hat kurz nach der Krebsdiagnose ihren Mann verloren (also auch der Vater meiner Mama) und hat daher schon genug zu kämpfen...

Und ich stehe da alleine und setze mich ständig mit dem Krebsthema auseinander und schlage mich mit den Ärzten herum, die mich mit ihrem Gelaber meist genauso aufregen wie dich! Ich fahre auch zu fast jeder Chemo mit ihr (bisher 26) und suche nach neuen Techniken oder Medikamenten oder oder oder.

Mein Zukunfts-Szenario gleicht deinem.
Schlafen kann ich leider schon lange nicht mehr gut.
Wie soll man das aushalten?

Trotz allem liebe Weihnachtsgrüße, Kallirhoe

PS: Woher kommst du ungefähr?
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