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Alt 02.06.2015, 14:17
Driss75 Driss75 ist offline
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Standard AW: Seminom und jede Menge offener Fragenu

So,

nach langer Forumsabstinenz und aufregenden Monaten teile ich mal meine Erfahrungen mit und richte ein großes Danke an dieses Forum, das mir die passenden Tips und Anstöße geliefert hat um
a) mit dem Hodenkrebs besser umzugehen
b) zu einem Ärzteteam zu wechseln bei dem ich mich sicher aufgehoben fühle - sowohl menschlich als auch fachlich.

Nachdem in der urologischen Gemeinschaftspraxis in Neuss ein Fehler nach dem anderen passiert bin ich zu einer Praxis in Düsseldorf (nähe Am Wehrhahn) gewechselt - ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Im Anschluß an ein ausführliches Gespräch und Studium der Befunde bei meinem ersten Besuch wurde mir von meinem Urologen empfohlen ein Zweitmeinungsgespräch mit Prof. Albers an der Uni Düsseldorf zu führen. Er wäre einer der Hodenkrebspäpste in Deutschland (wie ich ja auch schon in diesem Forum gelesen habe) und würde deutlich mehr HK-Fälle sehen und könnte daher deutlich besser einschätzen in welchen Zeitabständen wir welche bildgebenden Verfahren zur Kontrolle einsetzen sollten.

Auch wenn ich zuerst verwundert war, dass ich dieses Zweitmeinungsgespräch mit 50€ selbst bezahlen musste waren das die mit Abstand am besten investierten 50€ des letzten Jahres.
Endlich hat ein Arzt verstanden, dass es für mich entscheidend ist die Befunde zu verstehen damit ich mit der Entscheidung "Wait and See" Leben kann.
In dem Gespräch wurden alle meine Fragen geklärt - die meisten bevor ich sie stellen konnte - und das nicht nur mit Floskeln sondern mit Zahlen.
Er ist sämtliche Befunde mit mir durchgegangen und hat sich beide bis dahin gemachten CTs angesehen und mir erklärt was er dort sieht - oder eben nicht.
Anschließend wurde der Termin für das 2. Kontroll CT Anhand der durchschnittlichen Wachstumsrate von Seminomen und der damals aktuellen Größe des auffälligen Lymphknotens bestimmt damit wir weder zu lange warten aber auch nicht zu früh dran sind um einen sicheren Befund zu haben.
Nachdem Prof. Albers dann noch meinte, dass er mich gerne weiter mit behandeln würde (neben meinem neuen niedergelassenen Urologen) damit er seinen Wait and See Plan gegebenenfalls anpassen könnte bin ich zum ersten mal seit der Diagnose wieder mit einem Lächeln aus einer Arztpraxis gegangen.

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Aktuell sind meine Tumormaker da wo sie hingehören und der initial grenzwertige Lymphknoten hat sich in 7 Monaten nicht verändert - ist also wohl einfach nur ein großer Lymphknoten.
Ende nächsten Monats ist ein Jahr rum und wir feiern das mit einem MRT, das wir jährlich wiederholen.
Zwischendurch alle 3 Monate Ultraschall und Tumormaker.

Wenn die OP-Narbe sich bei längerem Sitzen und bei Wetterumschwüngen nicht melden würde und das Kopfkino vor den Nachsorgeterminen nicht wäre könnte ich glatt vergessen, dass mir ein Ei fehlt .
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