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Alt 08.09.2004, 21:10
Gast
 
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Guten Abend zusammen!

Ich weiß nicht, ob heute noch einer von Euch hier liest. Aber ich muß mal was loswerden. Könnte passieren, daß ich jetzt "wirr-warr" schreibe, so wie Doris von sich behauptet (dabei finde ich das gar nicht).

Also, daß Papa Schiffsmodelle gebaut hat und einige in Museen stehen, hatte ich schon irgendwann mal geschrieben. Eines steht hier in Bremen auf dem Schulschiff Deutschland, und zwar als Leihgabe seit gut 2 1/2 Jahren für insgesamt 10 Jahre. Eigentlich sollte mein Neffe (der Pilot, Sohn von meiner Schwester) das Modell bekommen. Aber er hatte damals noch keine eigene Wohnung oder keinen Platz, weil das Modell ziemlich groß ist.
Im Frühjahr hatte ich an den Schulschiffverein geschrieben und mitgeteilt, dass wir uns an die zwischen Papa und denen gemachte Vereinbarung wg. Leihgabe halten werden. Heute kam ein sehr netter Brief zurück. Man wollte uns Zeit lassen wegen Nachlaß sichten und Wohnung auflösen usw. Unter anderem fragte man nach, ob das Modell auch als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt werden würde.

Habe mit meiner Schwester telefoniert und wir waren uns einig, das Axel das entscheiden sollte. Habe dann heute abend bei ihm angerufen. Wir bzw. er will sich die Entscheidung offen halten. Erst mal sollen die 10 Jahre um sein und dann kann man weitersehen. Er sagte, wenn er mal ein Haus oder Eigentumswohnung hat und dort ein schöner Platz für das Modell ist, möchte er es gerne zu Hause haben.

Ich denke, das das auch in Papa's Sinn ist. Denn er mochte den Axel sehr, war unheimlich stolz drauf, daß er Pilot geworden ist. Und nicht einfach so sollte Axel das Modell von ihm haben. Allerding hat Papa sich auch gefreut, wenn ein Schiff im Museum war, wo es alle Leute sehen können.
Aber es ist eine Erinnerung an den Opa, wir haben ja auch noch Modelle hier zu Hause und die werde ich auf gar keinen Fall hergeben.

Na, was mir eigentlich am Herzen liegt: als der Brief heute kam und ich noch wegen anderer Dinge, die der Verein gerne gewußt hätte, in Papa's Tagebüchern las, mußte ich wieder heulen. Dachte eigentlich seit einigen Wochen, daß es mir gutgeht. Ich es vielleicht geschafft habe es hinzunehmen, das Papa nicht mehr hier ist - aber Pustekuchen, war wohl nichts. Wenn so was kommt, merk ich, das es noch dauern wird.

So, werde mal heute zu meinem Rotwein eine Baldrianpille schlucken, vielleicht schlafe ich dann besser als vergangene Nacht. Da hab ich vielleicht einen Quatsch geträumt, aber nicht von Papa.

So, gute Nacht (oder einen guten Morgen, falls Ihr heute hier nicht mehr reinschaut).

Liebe Grüße und danke für Euer offenes Ohr! ;-)
Ulrike
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