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Alt 06.11.2015, 16:50
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Standard AW: Geht es euch auch so?

Hallo zusammen,

es gibt nur noch wenige Menschen, denen ich mich aufrichtig öffnen kann, hier gelingt es mir aber gelegentlich, auch wenn es nur ein grober Einblick in meine Gedanken und Gefühle ist...

Manchmal habe ich Angst vor den noch vor mir liegenden (Lebens)Jahren und dem, was womöglich noch Schreckliches geschehen könnte.
Und dann wieder verspüre ich eine innere Kraft, dann will ich leben. Aber wie?

Ich hoffe und wünsche es wird mir gelingen, meinen Mann ohne Wenn und Aber in mein Leben einzubeziehen, in Gedanken daran teilhaben zu lassen.
Wenn auch nicht glücklich, wäre es schön mehr Sinn zu spüren, ohne neidisch auf das Leben anderer zu schauen, die vielleicht gemeinsam alt werden dürfen.
Feste Strukturen habe ich, es fehlt nur manchmal an Geduld, die Stimmungsschwankungen auszuhalten.

vintage: Schön von dir zu lesen. Wenn der seelische Schmerz sehr groß ist und du intensiv um deinen lieben Mann trauerst wünsche ich dir, dass du Menschen um dich hast, bei denen du weinen darfst, ohne dich dafür rechtfertigen zu müssen, damit sich der Schock irgendwann langsam auflösen kann. Sei virtuell herzlich von mir umarmt....

Nur wer selbst die Erfahrung gemacht hat, wie schwer es ist einem zutiefst verängstigten Menschen , dessen Lage aussichtslos scheint ( wie bei unseren lieben Männern und Frauen während ihrer Krankheitsphase) tatenlos gegenüberzusitzen, weiß wie es sich anfühlt so hilflos zu sein.
Ich hatte oft das Gefühl, es sei nichts das ich "nur" da bin im Angesicht der schrecklichen Erlebnisse. Die Trauer begann nicht erst nach dem Tod meines Mannes, sondern lange vorher.

Lunaselene: Gib dir Zeit zum Trauern! Du könntest dich solange von den anderen distanzieren, wie es dir gut tut und es dir möglich ist. In der Trauer ist (fast) alles erlaubt und es kann dir keiner vorschreiben wie du dich zu verhalten hast. Die vertraute Wohnung bietet gerade in der ersten Zeit nach dem Verlust einen wertvollen Schutz, den ich bis heute brauche um zu mir selbst zu finden.
Manchmal hatte ich besonders im ersten Jahr das Gefühl ich "verstumme."
Es gibt Tage, da sprach/spreche ich - außer mit meinem Hund - mit niemanden.
Dann vermisse ich auch keinen "nur" meinen Mann.

Jutta
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