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Alt 09.11.2015, 11:03
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Liebe Florentine,
herzlich willkommen im Forum, auch wenn du dich aus traurigem Anlaß angemeldet hast.Wir bilden hier eine große Gruppe aus betroffenen, Angehörigen und Hinterbliebenen, die sich gegenseitig unterstützen.

Es ist gut, dass du dir in der schwierigen Situation Hilfe geholt hast. Die erkrankten Menschen durchlaufen verschiedene Phasen in ihrem Krankheitsverlauf. Man benötigt Zeit, um zu akzeptieren, dass es für einen keine Heilung mehr gibt. Sicherlich ist deine Mutti traurig und wütend auf die Krankheit, sie wird vor ihrer eigenen Mutter sterben und dich zurück lassen.
Man sagt, dass die erkrankten den Menschen,die sie am meisten lieben im Krankheitsverlauf sehr wehtun, um sich von ihnen lösen zu können.
Wichtig ist, dass du mit der Psychoonkologin deine jetzige Situation besprichst.
Zitat:
Jetzt kam vor knapp zwei Wochen die Diagnose Bronchialkrebs und dass sie nur noch wenige Monate zu leben hätte. Das hat man ihr zwischen Tür und Angel gesagt. Es ist unglaublich, wie die Menschen trotz solch einer Diagnose, abgefertigt werden
Leider haben auch manche Ärzte kein Taktgefühl eine solche Nachricht entsprechend zu überbringen. Deine Mutti hat ein Recht zu erfahren, wie es um sie steht, nur muss man halt herausfinden, wann und wie man es ihr sagt.

Zitat:
Der Kontakt zu Menschen, auch Bekannten und Freunden fällt mir sehr schwer. Irgendwie bin ich tief erschüttert. Fühle mich sehr isoliert, weil ich immer wieder merke, dass mein Umfeld von mir erwartet, dass ich wie sonst auch funktioniere, dass sie es nicht hören können, was meine Ma und ich erlebe. Die letzten Tage brach sehr viel Wut in mir auf, zu allem, was man die ganze Zeit so geschluckt hat.
Der Körper hat in solche Situationen auch gewisse Schutzmechanismen, man konzentriert sich auf das, für einen wichtige. Menschen,die noch nie in einer solchen Situation waren, können dies schwer nachvollziehen.
Offenheit ist sicherlich wichtig, sage deinen Freunden, daß du deine Kraft für die Betreuung der Mama benötigst und für andere Dinge keinen Nerv hast.
Ich denke, dass es wichtig ist, wenn du dich ans Trauercafe wendest, da dort Menschen findest, die dich verstehen werden.
Man muss gut zu sich selbst sein, um die Batterien wieder aufzuladen, denn nur so kann man dem Angehörigen helfen.

Herzliche Grüße an dich,

Elisabethh.
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