Ich war heute bei einer Psychotherapeutin der Ambulanz in Marburg- und bedauere sehr, dass ich bei dieser Frau nicht die Therapie machen kann. Seit dem Tag der Embolie hatte ich heute zum ersten mal das Gefühl mit jemandem zu
sprechen, der WIRKLICH weiß, wo von ich rede. Ist ist im direkten Dialog doch noch mal was anderes, als in der Schriftform. Ihr Wissen um die biologischen und medizinischen Hintergründe (hypoxischer Hirnschaden) haben tatsächlich heute einen (kleinen) Teil der (gefühlt riesigen) Last, die ich mit mir herumtrage, genommen.
Auch mal keinen Vorwurf zu hören, wenn man sagt, dass man nicht mehr will, dass es einem zu viel ist, und das eine eigene, fortschreitende Erkrankung einem als Chance (Exit) erscheint, ist eine positive Erfahrung für mich gewesen.
Die Erkenntnis des Tages ist für mich: ich darf auch nicht mehr wollen, wenn ich nicht mehr kann
In einem Nachbarort ist ein Therapieplatz frei und am kommenden Dienstag ist der Ersttermin. Ich hoffe, das mir auch diese Therapeutin helfen kann. Und dann sehen wir weiter.
Jetzt steht erst mal die Eiger Nordwand in Form der Beerdigung am Samstag vor mir- es wird nicht leichter, wenn die Schwiegereltern sagen, dass sie hoffen, den Tag ohne Notarzt zu überstehen.. Nun ich hoffe, dass dem so ist und das ich meinen Mann mit Würde beerdigt bekomme. Ein Fuß nach dem anderen , ein Tag nach dem anderen