mein papa ,ein tapferer mensch
So, sitze jetzt zu Hause und habe doch etwas mehr Ruhe als im Büro.
Hatte am Wochenende meine Schwester und ihren Lebensgefährten zu Besuch bis gestern Nachmittag. Darum hatte ich mich auch nicht gemeldet.
Doch, mir gehts recht gut. Habe irgendwie das Gefühl, daß ich mich mit dem "Zustand", daß Papa fast ein Jahr nicht mehr lebt, irgendwie arrangiere (richtig geschrieben?). Sicher sind da die Gedanken, vor einem Jahr....., aber sie rühren mich nicht mehr zu Tränen. Hoffe, es bleibt auch so, denn im Frühjahr habe ich es schon mal angenommen und dann gings mit meinen Gefühlen doch wieder bergab. Na, mal abwarten.
Doris, es wird auch bei Dir besser werden; ebenso bei allen anderen auch. Doris, Dein Papa ist ja auch gut 3 Monate später als meiner gegangen, vielleicht ist die Zeit noch nicht um, in der man häufiger noch trauriger ist. Außerdem ist die Zeit auch individuell bei jedem anders, genauso wie kein Mensch dem anderen gleicht. Irgendwie weiß ich nicht, wie ich mich richtig ausdrücken soll. Aber ich denke, Du weißt, wie ich es meine.
Die Herbststimmung drückt bei mir (noch) nicht. Die Tage sind zwar merklich kürzer und es ist hier ziemlich kalt schon, aber die Sonne scheint. Allerseelen ist doch ein katholischer Feiertag, 1. Nov., nicht wahr? Entschuldige bitte, aber ich kenn mich da nicht so aus. Unsere Gegend hier ist überwiegend evangelisch und bei uns gibt es den Totensonntag und den Volkstrauertag. Erst kommt Volkstrauertag, an dem den vielen Gefallenen aus dem Weltkrieg gedacht wird und dann der Totensonntag "für alle anderen Verstorbenen". Es sind die beiden Sonntage vor dem 1. Advent, also kein festes Datum. Und zwischen diesen Sonntagen ist/war der Buß- und Bettag (immer mittwochs). Früher war das ein echter Feiertag für die Evangelisten mit arbeitsfrei usw. Seit einigen Jahren nicht mehr. Und in diesem Jahr ist er am 17. Nov., Papa's Sterbetag. Da werd ich wohl abends zum Gottesdienst, obwohl ich nicht unbedingt der Kirchgänger bin.
Susanne, die Gefühle bei/mit der Grabgestaltung kann ich nachvollziehen. Allerdings ist Papa verbrannt worden und so hatten wir keine Kränze und Blumen. Das Einzige, was wir nach der Trauerfeier auf seine STelle gelegt hatten, war der Sargschmuck. Bei der Urnenbeiseitzung haben wir zwei Schalen hingestellt, eine Skimie (immergrüner kl. Busch) und eine Christrose, weil es kurz vor Weihnachten war. Die richtige Bepflanzung hab ich erst im Frühling gemacht, als der Grabstein fertig war. Da meine Schwester nicht hier wohnt und unsere Mama an Demenz leidet und im Pflegeheim seit Papa's Tod lebt, hab ich es übernommen. Doch, ich glaube, daß es ihm auch gefallen würde. Habe vor ein paar Wochen noch 3 Herbstzeitlosen gepflanzt und jetzt eine Schale mit Heide hingestellt, damit außer dem Rosenbäumchen jetzt noch was blüht. Im Winter kommen dann die Bluten der Christrose und im nächsten Frühjahr/Sommer dann die übrigen. Es ist also immer was Blühendes drauf.
Ob sich denn unsere "Urlauberinnen" Alex und Tina noch mal melden? Eigentlich müssten sie doch wieder zurück sein.
So, soll für heute reichen. Lasst Euch nicht von traurigen Gedanken zu sehr runterziehen. Ein Kranker hat die Hoffnung auf Genesung und wir Hinterbliebenen sollten die Hoffnung haben, das die Trauer erträglich wird und wieder schöne Erinnerungen in unserem Leben Platz finden.
In diesem Sinne drück ich Euch mal gedanklich und schick Euch liebe Grüße
Ulrike
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