mein papa ,ein tapferer mensch
Liebe Alex, liebe Susanne!
Alex, ich kann mich nur Susannes Worten anschließen; es ist schade, daß Du Dich nicht erholen konntest. Ich glaube, ich kann das ein wenig nachvollziehen. Zwar bin ich wohl erst mit 18 Jahren (glaub ich) das letzte Mal zusammen mit den Eltern verreist, aber auch schon mit 19 zu Hause ausgezogen. Nicht im Zoff, aber ich wollte auf eigenen Füßen stehen. Und hat auch geklappt. Ich hätte jederzeit wieder zu Hause einziehen können, aber das wäre mit Sicherheit nicht gutgegangen. Auch als Mama in den vergangenen Jahren mehrere Wochen hier war, weil Papa im Krankenhaus lag, gab's häufiger mal Reibereien.
Das hat auch nichts mit "nicht mögen" zu tun. Jeder hat seinen Tagesablauf, seine Eigenheiten usw. Wenn man nun zusammenhockt, kann das schon mal daneben gehen.
Susanne, ich hoffe schon mal für Euren noch so fernen Urlaub, daß Ihr nicht solche Probleme habt. Vor allem seid Ihr ja noch eine Generation mehr, wenn die Oma Deines Schwagers mitfährt.
Ja, mit dem Lesen das ist eine gute Sache. Habe mir auch nach und nach einige Bücher geholt und hatte das Gefühl, daß dadurch der Tod etwas von seiner, wie soll ich sagen, "Schrecklichkeit" verloren hat. Z. Zt. lese ich von Raymond Moody 'Leben nach dem Tod'. Allerdings ist das meine Bettlektüre und meistens komme ich über 5 oder 6 Seiten nicht hinaus. Aber das Thema finde ich mittlerweile ganz interessant. Danach konnte ich wirklich glauben, daß es unseren Lieben vielleicht gar nicht so schwer gefallen ist zu gehen, sondern nur wir die Traurigen sind, weil wir in dem Moment das nicht begreifen oder wahrhaben wollten.
Susanne, Du solltest Dir wirklich Zeit nehmen zur Trauer. Hört sich vielleicht blöd an, aber es ist wichtig, die eigenen Gefühle zuzulassen; zu weinen und auch zu lachen. Sicher will man auch für seine Mutter da sein, jedoch braucht jeder seine "eigene" Zeit, mit der neuen Situation fertigzuwerden.
Ich hatte zu Beginn auch häufig das Gefühl, ich bin nur für andere da. Mama ist kurz nach Papa's Tod in ein Senioren-/Pflegeheim gezogen, weil sie alleine nicht mehr wohnen kann. Und so hatten wir auch noch die Wohnung meiner Eltern aufzulösen. Nach ein paar Monaten hab ich dann gedacht, jetzt bist du nur mal für dich da (und ein klein wenig für meinen Mann und Kinder). Das hat mir richtig gut getan. Hatte angefangen zu lernen, die neue Situation als gegeben hinzunehmen. Auch Mama's Zustand (sie vergißt fast alles).
Mittlerweile geht's mir relativ gut. Allerdings will ich nicht ausschließen, daß es doch noch mal traurige Tage geben wird, vor allem jetzt, wo der erste Sterbetag bald ist und die dunkle Jahreszeit kommt.
So, wieder genug Roman! Ob sich noch mal jemand anderes meldet? Wahrscheinlich alle im Streß.
Liebe Grüße Euch beiden und natürlich auch allen anderen
Ulrike
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