prognose bei zweitem rezidiv ?
Lieber Robert,
als langfristige, ehrlich besorgte Leserin glaube ich, deinen/euren Fall wiederzuerkennen (Mascha). Mein Eindruck ist folgender:
Deine Frau WILL aus irgend einem tieferen (psychischen) Grund NICHT gesund werden, bzw. möglichst lange überleben. Nach unzureichend kurzem Versuchen hat sie, ihrer innern Stimme gehorchend, eine üblicherweise wirksame Chmotherapie abgebrochen, ein Rezidiv erhalten und sich dann darauf versteift, dass sie KEINE Chemo "machen kann" und auch alles andere (Strahlen, Anti-Hormone, Herzeptin) bei ihr unwirksam sei.
Mal ehrlich: Hat dir irgend ein seriöser Onkologe bestätigt, dass man nichts mehr machen kann? Aus den Postings scheint es so, als habe sie noch nicht einmal Metastasen. Wir kennen das hier alle: die Chemotherapieen sind mühsam und beschwerlich und... und ... und... Man fühlt sich elend, geschwächt und deprimiert. Manche erhalten nicht genügend Begleitmedikation gegen die Nebenwirkungen. Aber wenn man sich schließlich durch alles durchgekämpft hat, hat man auch ein wenig das Gefühl, stark zu sein, einen kleinen Sieg über diese Scheißkrankheit errungen zu haben. Nicht wenige Glückliche haben danach tatsächlich viele Jahre oder sogar für immer Ruhe.
Über eines ist man sich einig: Der 'Geist' muss mitmachen. Wer die Therapie innerlich mental bejaht und Chemo, Stahl und Strahlen als Verbündete im Kampf gegen den BK sieht, hat weitaus bessere Chancen zu siegen. Und "Wer nicht kämpft, hat schon verloren"...!
Meiner Meinung nach benötigt deine Frau DRINGEND professionelle Hilfe auf der psychischen Ebene. - Warum ist es für sie so wichtig, dass bei ihr einfach "nichts hilft", sie "nicht kann", ihr Körper ihr alle möglichen negativen Signale gegen Therapie und Ärzte schickt...?? Wen will sie wofür bestrafen? Sich selbst oder vielleicht dich?
Ich wünsche euch beiden so sehr, dass die rigide Therapieabwehr deiner Frau durchbrochen werden kann und sich ihr Blick von der ängstlichen Fixierung auf das bevorstehende Ende (Prognose?? Wie viel Zeit bleibt uns noch?) auf das ÜBERLEBEN wendet. Vielleicht kannst du ihr dabei helfen, indem du dich selber über die Therapiemöglichkeiten kundig machst (sprich mit den Ärzten, recherchiere im Internet, frage hier im Forum!) und deiner Frau zeigst, dass das Leben lebenswert ist. Auch mit krankheitsbedingten Einschränkungen.
Lasst euch helfen! Es ist höchste Zeit für eine wirksame Therapie. Ein (zwei, drei) Rezidiv(e) ist (sind) kein Todesurteil!
Seid ganz lieb gegrüßt
von
einer ehrlich besorgten BK-Kollegin
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