Wie helfe ich meiner Frau?
Hallo Claudio,
ich bin nicht betroffen, aber ich glaube, dass die Reaktion deiner Frau eine in vielen schweren Situationen sein könnte. Mein Mann ist selbständig und arbeitet 7 Tage die Woche. Mit der Zeit habe ich gelernt, das zu akzeptieren. Man wird einfach gelassener, je älter man wird. Aber in dem Alter deiner Frau habe ich in manchen Situationen auch ähnlich reagiert. Ich hatte damals schreckliche Verlustängste! Ich glaube, wenn man so krank ist wie deine Frau, dann wünscht man sich einfach einen Partner, auf den man sich voll und ganz verlassen kann. Einen, der das bisherige Leben aufrecht erhält (der also bestimmt nicht aufhört zu arbeiten!, ihr habt ja schließlich auch ein Kind zu unterhalten), der aber in der noch verfügbaren Zeit uneingeschränkt für mich da ist. Mich so oft besuchen kommt, wie es geht (die Pausenzeit, die Abende und Wochenenden sind doch ausreichend). Kleine und regelmäßige Aufmerksamkeiten finde ich gaaaanz wichtig! Weiterhin würde ich mir einen Partner wünschen, der sich mit meiner Krankheit beschäftigt, d.h. sich über die Behandlungsmethoden informiert, z.B. im Internet, damit man verstanden wird und schwerwiegende Entscheidungen gemeinsam treffen kann! Ganz wichtig finde ich, dass der Haushalt in Ordnung ist, wenn sie nach Hause kommt, die Wohnung sauber, die Wäsche fertig, der Kühlschrank voll.
Damit diese Last nicht auch noch auf sie hereinbricht, wenn sie nach Hause kommt.
Dass die Familie so reagiert hat, wird auch einen großen Teil ihres Verhaltens erklären! "Wenn die schon so reagieren, wie wird sich dann erst der Mann verhalten?" Beweise ihr, dass sie sich wenigstens auf ihre eigene kleine Familie verlassen kann. Hab Geduld, denn es ist sicher ganz anders, als du denkst.
Ich wünsche dir, dass ich mit ein paar Worten von Frau zu Mann helfen konnte!
Liebe Grüße
Nell
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