Thema: meine Mama
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Alt 27.10.2004, 13:19
Gast
 
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Standard meine Mama

Janne, wie geht es denn Deinem Freund jetzt? Alles wieder in Ordnung?

Ich mußte im letzten Jahr meinen Freund in die Notaufnahme fahren, er hatte sich beim Fahrradfahren den Arm gebrochen. Ein knappes Jahr später saß ich mit meiner Mutter im selben Behandlungsraum, weil ich sie wegen ihrer Lungenentzündung von unserem Hausarzt ins Krankenhaus einweisen ließ. Noch nicht mal zwölf Stunden später ist sie dann gestorben - ich hoffe, ich kann das nächste Jahr mal Krankenhäuser auslassen, oder für ein erfreuliches Ereignis aufsuchen.

Xadra, klar darfst Du fragen - immer, wenn ich ein Thema aussprechen kann, kann ich auch Fragen beantworten.
Hm. Schwer. Die Suche läuft erst einmal unbewußt ab. Eine Frisur, Gesichtszüge von vorbeigehenden Frauen, die Gestalt - da "paßt" irgendetwas in ein Suchraster und wenn ich genau hinsehe, doch nicht. Ob das schwer ist. Jein. Irgendetwas in mir sucht meine Mutter, allerdings ist sie in meinen Armen gestorben und ich konnte danach noch alleine von ihr Abschied nehmen (besser gesagt ihrem Körper, denn die Woche danach habe ich sie sehr deutlich neben mir gespürt). Vom Gefühl und vom Verstand weiß ich, dass ich sie nicht finden werde. Es ist sowas wie ein Reflex, eine Gewohnheit und ein wenig Sehnsucht, dass sie finden will. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Aber meine Mutter sagt mir auch irgendwie - suche nicht, ich bin doch da. Komisches Gefühl - aber es ist so.
Vermutlich kommt bei jedem mal diese Phase.

Die Arbeit ruft!
Hier scheint jetzt die Sonne - und wie! Genießt den Tag.

grüsse
tini
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