mein papa ,ein tapferer mensch
Guten Morgen, Ihr Lieben!
Bin wieder im Lande, sind gestern Abend gegen 6 wieder zu Hause gewesen. War ganz schön, mal ein paar Tage rauszukommen. Habe dann hier spät nur noch mal gelesen, war zum Schreiben aber zu bequem/müde.
Susanne, bei meinem Papa ging's eigentlich über vier Jahre. Aber erst Anfang 2003 hab Papa mal erzählt, daß er Krebs hat; davor wußten wir es nur "zufällig". Aber so richtig schlecht ging es ihm nur so die letzten 1 1/2 Monate. Anfang Okt. letzten Jahres wurde er auf einmal schlapp, müde, hatte keinen richtigen Appetit und zu nichts mehr richtig Lust. Einen Tag bevor er ins Krankenhaus sollte bzw. wollte (sein Urologe hatte ihm eine Einweisung gegeben), brach er zu Hause zusammen - Schlaganfall. Das war am 29.10.03. Rechtsseitig gelähmt, hat meistens gelegen und ab und zu im Rolli gesessen. Er hatte auch keine Lust mehr zu leben, hat irgendwelche lebensverlängernden Maßnahmen abgelehnt, nur einmal, eine Woche vorher, hat er in eine Blutkonserve eingewilligt. Am 17.11.03 ist er dann verstorben. Es ging also relativ schnell, also die Zeit, die ich ihm eigentlich "ersparen" wollte. Hm, hört sich irgendwie blöd an, aber Du weißt, wie ich's meine.
Ursprünglich war es Prostatakrebs, der auch in der Anfangszeit entfernt wurde. Dabei werden die Hoden mitentfernt, damit nichts "nachwachsen" kann. In diesem Fall ist wohl auch keine Chemo oder so notwendig. Hatte da mal einen Arzt gefragt, weil ich nie mitbekommen hatte, daß er so was mitgemacht hat. Später war es dann so, daß der Krebs in die Lunge gestreut hatte, der Knochenbau war befallen und die Lymphknoten im Bauchraum. Das war ja wohl mehr als genug.
Aber bei uns in der Familie sind leider schon mehrere an Krebs verstorben. Manchmal ging es ganz schnell (Holgers Onkel vor einem Jahr, BSDK, knapp 4 Wochen), bei einer meiner Tanten hat es sich lange hingezogen, ich glaub, fast 4 Jahre. Immer ein auf und ab. Dazwischen "lag dann der Rest".
Ja, für den Betreffenden ist es vielleicht eine Erlösung, wenn es schnell geht. Aber für die Angehörigen bleibt dann irgendwie keine Zeit, Abschied zu nehmen. Und das, finde ich, ist am Schlimmsten. Auf einmal steht man vor der Tatsache - ohne Vorbereitung.
Doris, schön, wenn bald wieder "Leben" ins Haus kommt. Vielleicht darf er ja auch mal in den Garten, wenn's auf die Blase drückt.
Mach Dir mal um Weihnachten nicht ganz so viel Kopfzerbrechen. Sicher wird es Momente geben, in denen man traurig ist. War bei uns auch so. Aber es gab auch Gedanken, daß er irgendwie dabei ist, teilnimmt an dem gemütlichen Beisammensitzen und was man sonst so macht. Doch, sei ganz sicher, es geht, Du schaffst das, diese Zeit ohne Durchschlafen zu überstehen. Sylvester ist für mich eigentlich noch nie so richtig was zum Feiern gewesen. Mag sich merkwürdig anhören; aber ich bin immer irgenwie "traurig", das ein Jahr vorbei ist und man nicht weiß, was im nächsten passiert. Aber eigentlich ist das Quatsch, denn morgens weiß ich auch nicht, was der Tag bringt.
Diana, hoffe, Du bist heile nach Hause gekommen. Dann hast Du die vergangene Woche ja jede Menge um die Ohren gehabt. Aber ab und zu ist so eine Abwechslung doch ganz gut.
Das Dein Neffe ein Goldstück ist, kann ich mir gut vorstellen. Ja, kleine Wesen sind immer ein Anziehungspunkt, könnte man ständig knuddeln. Aber unsere lassen sich hin und wieder auch noch mal von uns drücken, und das mit 17 und 18!!!
Alex, als ich am Freitag so unterwegs war, hab ich an Dich gedacht. Wir sind zwar nicht nur die übliche Strecke (A1) gefahren, aber ich dachte, so ganz weit weg warst Du ja auch nicht. Ist doch schön, daß Du auch mal abschalten konntest.
July, Du bist ja wirklich eisern! So ein paar Kilo möcht ich auch runter bekommen. Aber ich glaube, vor Weihnachten nehm ich das nicht in Angriff. Das bleibt dann der gute Vorsatz für's nächste Jahr. Veronika hat am Sonntag den Teig gemacht. Morgen werde ich dann mal anfangen zu backen.
So, muß jetzt mal wieder ein bischen was tun, denn ich möchte heute ganz zeitig "Feiermittag" machen.
Liebe Grüße Euch allen,
Ulrike
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