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Alt 18.01.2005, 21:59
Gast
 
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Standard Mama, komm wieder zurück

Lieber Gast,

ich habe vor vier Wochen meinen geliebten Vater an den Krens verloren. Auch ich war bei ihm. In dem Augenblick in dem er seinen letzten Atemzug gemacht hat, bin ich zuvor eingeschlafen, aber er wusste, dass ich da war und das ist mir unendlich wichtig.
Du schreibst Du hast Dich um Deine Mutter gekümmert. das ist ein sehr großer Liebesbeweis gewesen und keineswegs selbstverständlich.
Wir haben meinen Vater auf dem Friedhof beerdigt, aber ich habe nicht das Gefühl das er dort ist, sondern er ist in meinem Herzen. Ich denke 24 Stunden am Tag an ihn, nehme ihn mit zur Arbeit und rede mit ihm. Manchmal laut. wenn ich alleine bin, manchmal nur in Gedanken. Du brauchst keinen Friedhof, um Deiner Mutter nah zu sein. Du bist ihr nah, ich glaube fest daran.
Menschen, die wir lieben leben in uns weiter. Mein Vater hat mir so viel gegeben und das nehme ich mit. Ich bin mir auch sicher, dass er die Liebe, die ich für ihn empfinde auch mitgenommen hat. Und seine Liebe hat mich die ersten zwei Wochen in dem schlimmen Schmerz getragen.
Im Moment befinde ich mich auch in einem schwarzen Loch, aber wir müssen weiter leben. Und das schaffen wir auch.
Die letzten Bilder habe ich nicht im Kopf, aber wenn ich an ihn denke, dann sehe ich nur die Bilder der letzten Monate, als er schon krank war.
Ich wünsche mir so sehr von ihm zu träumen, ihn noch einmal zu sehen, den Klang seiner Stimme zu hören. Während ich das schreibe laufe mir die Tränen über das Gesicht, weil ich ihn so sehr vermisse, aber der Friedhof hilft mir dabei nicht.
Eher ein schönes Foto. Oder pflanz Dir doch ein kleines Bäumchen und pflege es und versuche es mit Deiner Mutter zu verbinden.

Liebe Grüße

Katharina
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