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Alt 03.08.2024, 20:29
Peterdelabö Peterdelabö ist offline
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Standard Tonsillenkarzinom

Hallo liebe Mitbetroffene,
mein Name ist Peter und ich bin 56 Jahre alt. Nachdem mir die Erfahrungsberichte hier im Forum sehr geholfen haben, möchte auch ich von meiner "Leidensgeschichte" mit dem Tonsillen-Krebs berichten:
Teil 1 - Diagnose
Ich habe noch nie in meinem Leben geraucht und trinke seit ca. 25 Jahren so gut wie keinen Alkohol. Mein Risiko war also sehr gering, aber trotzdem ist meiner Frau kurz vor Pfingsten 2024 ein "Knubbel" am Hals aufgefallen - mir ist er eine Woche vorher beim Rasieren aufgefallen, da aber selbst auf Druck keine Beschwerden damit verbunden waren, habe ich mir nichts dabei gedacht. Meine Frau, die selbst niedergelassene Kinderärztin ist, bestand aber darauf, dass sich das ein HNO ansieht. Sie besorgte mir einen Termin gleich am nächsten Tag bei einer ehemaligen Kommilitonin. Beim Ultraschall war die Stimmung noch gelöst: "Kein Grund zur Sorge!". Nach ihrem Blick in meinen Hals sah sie jedoch deutlich betrübter aus. Sie holte dann einen Kollegen dazu, der auch noch einmal nachschaute und bemerkte "Die Mandel schreit einen ja praktisch an!". Sie überwiesen mich mit dem Verdacht auf Tonsillenkarzinom an das örtliche Uniklinikum und verschafften mir dort einen Termin. Da wurde dann nach CT und Untersuchung eine "vorbereitet" Panendoskopie angeordnet, die dann am folgenden Montag stattfand. Die Panendoskopie ist ja eine "kleine" Operation unter Vollnarkose, die mit einer Nacht in der Klinik verbunden ist. Hier hat meine Frau viel Zuversicht und Optimismus verbreitet: "Da ist wahrscheinlich gar nichts. Wir haben nur eine überbesorgte HNO-Ärztin. Der Chefarzt in der Klinik war beim Blick auf das CT sehr entspannt." Aber am späten Nachmittag nach der OP kam der Chefarzt persönlich in mein Krankenzimmer, wo ich gerade mit meiner Frau am Tisch saß und sagte, dass die Histologieergebnisse zwar noch ausstehen, er aber sehr sicher ist, dass er Tumorgewebe gesehen hat. Hier habe ich gelernt, dass zuviel Optimismus und Zuversicht auch zu einer umso größeren Enttäuschung führen kann. In der Nacht in der Klinik habe ich so gut wie nicht geschlafen. Natürlich hat das Untersuchungsergebnis schließlich die Beobachtung des Chefarztes bestätigt.
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