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Alt 16.03.2005, 17:45
Gast
 
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Standard Brustwiederaufbau

Danke liebe Monika, dein Eintrag tut mir gut.

Eigentlich ging dieser Thread ja um die Frage von Mona, in wie weit man sich aufklären lassen möchte bzw. aufgeklärt worden ist. Ich möchte in der Tat alles genau wissen, was eigentlich passiert und welche Komplikationen die OP mit sich bringen kann. Über die normalen Risiken bin ich auch aufgeklärt worden.

Über Folgen, die noch keine Patientin hatte, bin ich natürlich nicht unterrichtet worden. Aber ich frage mich ernsthaft, ob die nachfolgenden Patientinnen nun, nachdem mein Fall eingetreten ist, entsprechend anders aufgeklärt werden. Wenn meine Probleme aber in die Psycho-Ecke geschoben werden, ist es so, als gäbe es sie nicht. Daraus ergibt sich die Frage: Wie viele Patientinnen sind schon in diese Psycho-Ecke geschoben worden, wie viele Aufklärungsgespräche wurden daher nicht korrekt durchgeführt?

Bist du sicher, ob du der erste Fall warst mit deinen Problemen? Da ich deine Probleme durch dieses Forum schon lange kenne, weiß ich, dass du mittlerweile auch Patientinnen gefunden hast, die ebensolche Schmerzen haben wie du. Ich hatte mich auch einmal für den Aufbau mittels Latissimus dorsi interessiert. Bis auf die Erwähnung einer eher unwahrscheinlichen Nekrose, weil der Muskel ja mit den Blutgefäßen verbunden bleibt, wurde mir diese OP nur in schönsten Farben geschildert. Heute kenne ich mehrere Frauen, die "unter den Lat. leiden".

Für mich ist es dann schlimm zu hören, dass ich meine Probleme selbst herbeigeführt hätte, weil ich es ja sowieso so erwartete. Nach dem Motto: Selbst Schuld, warum verhältst du dich nicht anders. Andersherum nämlich ist es: Ich bin in die OP gegangen, weil ich vollstes Vertrauen hatte. Schließlich bin ich keine Selbstmörderin.

Liebe Monika, eines habe ich aber für mich selbst gelernt: Ich kann meinen Zustand nicht mehr ändern, gehe sogar noch heute davon aus, dass mir keiner der Ärzte solch einen Zustand bewusst zufügen wollte. Ich glaube sogar, dass sie sich alle Mühe gegeben haben, abgesehen davon, ob eventuell einige Fakten bei der Aufklärung nicht berücksichtigt wurden. Die Suche nach Schuldigen nimmt Energien.

Und was den Schmerz angeht: Es gibt durchaus Psycho-Techniken, die die Schmerzen vorübergehend lindern können, die entkrampfen, ablenken oder überdecken. Klar kommt es auf die Schmerzintensität an. Aber ich habe es ein Stück in meiner Hand.

Und was die verkorkste Optik angeht: Vielleicht sollte ich froh sein, dass ich überhaupt lebe. Die 1. OP war notwendig, vermutlich auch die Entnahme der Lymphknoten. Auch diese Erstoperationen sind schon verantwortlich für die folgende Misere, aber diese OPs waren wie gesagt notwendig und haben vermutlich mein Leben gerettet.

Liebe Grüße
Karin
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