Thema: Vorwürfe
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Alt 24.03.2005, 09:48
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Standard Vorwürfe

Liebe Andrea,

ganz und gar nicht wirr. Ich habe gerade ein Buch gelesen, welches auch für Hospizmitarbeiter ist - eine Hilfe im Umgang mit Sterbenden. Dort steht, dass man mit den Sterbenden über den Tod reden soll, bzw. sie drüber reden lassen soll und ihnen nicht Hoffnung macht, wo es keine Hoffnung mehr gibt. denn dies führt zu einem Nicht-Loslassen und den Todeskampf kann sich schmerzhaft in die Länge zeihen. Zum Sterben braucht der Mensch eine ruhige Atmosphäre und soll spüren, dass er gehen darf. MENSCH, DANN HABEN WIR ALLES FALSCH GEMACHT! Denn ein Akzeptieren der Situation war bei und nicht ok, fast Verrat. Auch unsere Mama hat bis zum schluss an dem Familienleben teilgenommen. Das Thema Tod konnten wir nicht zulassen. Auch wenn sie mal sagte "ich schaffe es nicht", antwortete immer jemand, DOCH, ALLES WIRD GUT! Selbst wollte man dem Tod auch nicht ins Auge sehen, sondern mitkämpfen - bis der Tod kommt! Ich glaube, dieses Verhalten ist ok! Unsere Lieben wissen seit ihrem Tod eh, dass wir sie über alles lieben, können fühlen wie verzweifelt und oft überfordert wir waren und verstehen, warum wir wir gehandelt haben. Ich habe mir viele Gedanken gemacht, ob ich micht richtig verhalten habe, weil ich es nicht so getan habe wie in dem Buch. Auch wenn Mama lange nicht mehr essen und trinken wollte, bin ich sobald ihre Augen geöffnet waren mit kleinen Sachen hin - ich wusste doch, dass sie mir sonst nicht mehr auf die Beine kommt. In dem Buch steht, man soll den Menschen, dann nicht mehr mit Essen und Trinken kommen, sondern akzeptieren, dass der Tod unausweichlich geworden ist. ich konnte das nicht!! Wir haben bis zum Ende gekämpft! Dieses Kämpfen soll nicht gut sein für den Sterbenden - aber das ist so leicht gesagt!
So Andrea, DAS war wirklich ein wirrer Kommentar ,-)

Liebe Grüße,
Mareen.
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