Thema: Metastasen
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Alt 05.04.2005, 16:49
Gast
 
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Standard Malignes Melanom Metastasen

Hallo Ihr Lieben,
ein hallo an alle die mich noch kennen und an die vielen neuen.
Lange habe ich mich hier nicht gemeldet, dass hatte viel mit mir selbst zu tuen.
Im Dezember wurden bei mir 2 Lebermetastasen in CT festgestellt.
Schön so vor Weihnachten....
Da ist erst mal eine Welt für mich zusammen gebrochen.
Nun was tuen?
Da ich ja in 2 verschiedenen Kliniken in Behandlung bin, holte ich mir in den beiden Kliniken die Meinungen von den Ärzten ein.
Die waren auch ziemlich identisch.
DTIC war die Antwort, ich hatte auch nochmal in der Veramed Klinik angerufen und die waren auch der selben Meinung.
Man soll es nicht glauben, 3 Ärzte eine Meinung ;-)
Also ich ins Nord West Krankenhaus gedackelt und mit dem DTIC angefangen.
Es wurde dort auf 5 Tage aufgeteilt und nach jeder Chemo bin ich zur regionalen Hyperthermie gefahren. Dannach noch zu meinem Hausarzt um Infusionen mit Vitamin C 7,5 g, Enzyme und Hepa Merz zubekommen.
Also bin ich um 7:45 aus dem Haus gegangen und war gegen 17:30 wieder daheim....
Das war natürlich alles sehr stressig aber man hat es hinbekommen.
In der Chemopause( 3 Wochen) habe ich 2 mal die Woche regionale Hyperthermien und eine Ganzkörperhyperthermie gemacht.
Ansonsten weiter 2 mal die Woche Infusionen und Thymus.
Dann der 2.te Zyklus.
Gleich am Anfang bildete sich eine Hautmeta die schnell rausgeschnitten wurde.
Dann zeigte sich noch eine dritte Lebermeta unter der Chemo...
Ich wusste garnicht mehr wo mir der Kopf steht.
Ich dachte dauernd nur, jetzt musst Du sterben.

Die Metas wurden immer grösser und ich wusste echt nicht was ich noch tuen soll.
Die Ct Kontrolle nach dem 2ten Chemozyklus machte des dann noch deutlicher: V.a. 3 Lebermetas die grösste 3,3cm .

Ich ging sofort ins Nordwest Krankenhaus um das weitere Prozedere zubesprechen.
Ich hatte aber das ganz starke Gefühl dass es aus meinen Körper raus muss.
Die Onkologen im KH meinten dass man es nun mit einer stärkeren Chemo versuchen müsste.
Sie wollten mir Cisplatin mit Eldisine geben.

Ich machte mich daraufhin im Internet mal schlau und habe mir viel angesehen.
Dabei ist mir eins klar geworden: Sie müssen raus!!!

Also habe ich meine CT Bilder geschnappt und bin in die Frankfurter Uniklinik gegangen und dort nochmal mit meiner Hautärztin zu sprechen.
Sie meinte dass sie die Idee der OP sehr befürworte und mich in der selben Woche hat sie mich im Tumorboard der Uni vorgestellt.
Und dann die erlösende Nachricht: Wenn nichts anderes mehr im Körper ist werden sie mich operieren.

Und sie haben mich echt auf den Kopf gestellt!
Erst einmal ein PET das zeigte nur 2 Lebermetas aber noch eine Hautmeta am linken Oberschenkel (3mm).
Dann noch ein MRT vom Oberschenkel, da hat man die Meta nicht gesehen.
Dann ins Krankenhaus nochmal eine Bauchspiegelung in Vollnakose, wo sie sich die Leberoberfläche und die umliegenden Lymphknoten angesehen haben.
Bei der OP wurde dann auch die Hautmeta entfernt.

Allein die op war kein Zuckerschlecken.
Aber es wurde nichts mehr gesehen.
Also wieder eine Woche heim und auf den grossen Termin gewartet.
Nach sieben Tagen war es dann soweit.

Ab in den OP!
Allein die Anästhesie war der Hammer.
Ich habe erst einmal einen Schmerzkatheder in den Rücken gelegt bekommen, da ich dann mit einer Schmerzpumpe post op selbst bedienen konnte.
4 Grosslumige Braunülen...
Dann habe sie mich schlafen gelegt.

Aufgewacht bin ich dann auf der Intensivstation.
Schmerzen die ich so nicht kannte!!!!
Ansonsten noch einen Zentralvenösen Katheder(Schleuse),Urinkatheder, Draiage im Bauchraum und noch einen ateriellen Zugang.
In der Nacht wurde ich dann schon auf Normalstation gelegt.

Die kommenden Tage waren echt die Hölle.
Ich konnte nicht aufstehen, nicht essen, nicht drinken und mir andauernd schlecht.
Gewichtsabnahme war da vorprogrammiert.
Nach 6 Tagen wurde ich wieder entlassen.
Aber daheim wurde es nicht besser. Zum Glück habe ich einen Hausarzt, der mich mit Infusionen versorgt hat und einer meiner besten Freunde, der auch Arzt ist, versorgte mich am Wochenende.

Nun 4 Wochen später funktioniert alles wieder einiger Massen.
Ich bin zwar immer noch recht dünn, habe mich aber gestern im Fitnesstudio angemeldet um meine Muskulatur wieder aufzubauen.
Da is nämlich alles weg....
An arbeiten ist noch nicht zu denken und ich will auch noch nicht.
Heute dann Gespräch in der Uni.
Tumormaterial habe ich aus eigenem Interesse in ein Labor schicken lassen.
( mein Mann hat vor dem op gewartet und ist dann mit dem Gefäss ins Labor nach Aschaffenburg gefahren)
Meine Ärztin befürwortet eine Impfung mit dentritischen Zellen mit Ganzkörperhyperthermie sehr. ( Oberärztin Uniklinik!!!!!)
Also in 4 Wochen Ultraschall und in 8 Wochen CT.
Ich habe im Moment echt ein gutes Gefühl.

So, das war nun echt ein langer Text.
Liebe Grüsse,
Alex

Vielen Dank nochmal an meinen Mann Alex, Claudia, Betty, Sybille,Monika, Heike, Dr. Spieth, Dr. Goog, Prof. Sachs, Dr. Arnhold und Dr. Bender die mich in der schweren Zeit alle begleitet haben und immer für mich da waren.

alexandrapappas@web.de
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