Thema: Cup-Syndrom
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Alt 15.04.2005, 22:01
Gast
 
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Standard Cup-Syndrom

Hallo Ihr Lieben, hallo Renate,
Bärbel hat recht, bei dieser Krankheit geht es nur um das nackte Überleben, alles andere ist erstmal zweitrangig und es wird sich danach sicher eine Lösung finden, wie es beruflich weitergehen wird. Ich wäre glücklich, wenn die Sch..-Krankheit noch in einem solchen Stadium wäre wie bei Euch, leider war bei uns schon alles zu spät und jetzt muss ich leider sagen, jetzt habe auch ich die Segel gestreckt und aufgegeben. Es ist alles VORBEI.
Mein Mann musste gestern Nachmittag wieder liegend ins KH gebracht werden wegen seiner akuten Atemnot. Sie haben dann gleich wieder Blut genommen und eine Röntgenaufnahme der Lunge. In der Zwischenzeit haben mich der Prof. und seine Ärzte-Manschaft zur Seite genommen und mir mitgeteilt, ich solle meinen Mann doch anschauen, der Sterbeprozeß hätte bereits begonnen. Der Prof. meinte, er hätte niemals mehr reanimiert werden dürfen bei diesem Krankheitsbild und wenn vorher soweit alles abgesprochen gewesen wäre, hätten sie es auch nicht gemacht, aber sie sind eine Univ-Klinik und die jungen Ärzte würden natürlich sofort handeln, auch wenn alles aussichtslos ist. Na ja, dann musste ich erst mal schlucken, war schon harter Tobak für mich. Er kämpft doch immer noch sooo sehr, aber gestern hat er mir und unserem Sohn seine Sterbezeremonie diktiert, er hatte es wohl gespürt, wir waren 6 Std bei ihm. Na ja, dann kamen die Blutwerte und die waren eigentlich alle sehr gut, das GPT war wieder auf 55 und GOT auf 80 und er urplötzlich wieder Kampfgeist gezeigt trotz seiner unglaublichen Schwäche und sagte dann, vielleicht muss ich ja doch noch nicht gehen.
Heute Nachmittag kamen dann seine anderen Kinder und Enkel und seine Tochter und Schwiegersohn sind ja auch beide im mediz. Bereich (MTA und Psychotherapeut) und die haben sich dann die Röntgenaufnahmen zeigen lassen und nochmals mit den Ärzten gesprochen. Auf jeden Fall ist die Lunge schneeweiß, voller Metas, Entzündungen und jetzt auch noch einen Abszess. Er bekommt wieder das SUPER-Antibiotikum, aber nur noch zur Prophylaxe, sie wollen ihn bei schwererer Atemnot mit Morphium(über die Pumpe) sedieren und ihn dann ins Hospiz nach Freising überliefern. Ich sage Euch es ist absolut grausam, er ist total wach und klar im Kopf und sie wollen ihn rüberschlafen lassen. Es ist wohl seine einzige Chance. Aber heute als seine Kinder da waren, war er wieder voller Hoffnung und Pläne, er will noch nicht gehen und das tut sooooo weh.
Renate wir haben keine Chemo gemacht, und wir sind jetzt im nachhinein sehr froh darüber. Er hat keine Schmerzen und mit Chemo in diesem Stadium wäre es noch schneller gegangen und vielleicht mit mehr Problemen. Das haben uns auch die Ärzte im KH bestätigt. Es ist wohl so und bleibt auch noch so, bei einer einzigen Fernmeta hast Du so oder so Dein Todesurteil unterschrieben (bis auf ganz wenige Ausnahmen und Krebsarten, die gut behandelbar sind, z.B. Hodenkrebs) Man hat uns 5 Wochen gegeben und 10 Monate sind daraus geworden. Jetzt hoffe ich nur noch, dass er nicht mehr lange leiden muss, denn das war immer eine albtraumhafte Vorstellung von mir, dass er evtl. an den Metas in der Lunge ersticken könnte. Aber noch lebt er und mein Männe war schon immer für Überraschungen gut.
Trotzdem Euch allen ein schönes Wochenende
Eine sehr traurige und fertige
Eva-Maria
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