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Alt 26.04.2005, 16:46
Gast
 
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Standard Tonsillenkarzinom

Hallo Renate,

kurz zu Amifostin: Amifostin KANN die kurz- und langfristigen Nebenwirkungen der Tumortherapie vermindern, muss aber nicht. Großangelegte Studien haben allerdings ergeben, dass das Amifostin auch die Nebenwirkungen der Strahlentherapie günstig beeinflußt.
Ich habe 2001 im Rahmen einer Studie Amifostin "gratis" bekommen. Es handelte sich um eine sogenannte randomisierte Vergleichsstudie. D.h. dass die hälfte der Patienten das Amifostin in der bereits intermational erprobten Dosis erhielten. Die andere Hälfte bekam eine höhere Dosis, um festzustellen, ob diese höhere Dosis dann auch besser wirkt.
Bei vielen Patienten musste die Behandlung, wie von Claus beschrieben, abgebrochen werden. Die Nebenwirkungen, wie z. B. Blutdruckabfall, waren einfach zu stark. Bei einigen wurde es sogar richtig dramatisch. Mir wurde lediglich schwindelig und schlecht. Ich musste auch gegen den Brechreiz ankämpfen, aber ich habe bis zum Schluss durchgehalten.
Ob es geholfen hat? Keine Ahnung! Mundtrockenheit habe ich trotzdem, ob diese weniger stark ausgeprägt ist, als bei Patienten ohne Amifostin kann ich nicht sagen. Bei körperlicher Anstrengung und vor allem Morgens beim Aufstehen ist die Mundtrockenheit jedenfalls sehr lästig. Kaugummi hilft sehr, allerdings auch bei Patienten ohne Amifostin. Die Speicheldrüsen sind also nicht total hinüber. Meine Haut hat die Bestrahlung sehr gut überstanden. Viele meiner damaligen Mitpatienten hatten teilweise offene Wunden am Hals, bei mir war die Haut lediglich leicht gerötet-evtl. eine positive Wirkung von Amifostin?

Soweit meine Erfahrungen mit Amifostin, vielleicht konnte ich Dir etwas weiterhelfen.

Gruß

torsten
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