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Alt 04.05.2005, 22:01
Gast
 
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Standard Rippenfellkrebs

Oweia,
vor drei Tagen hatte ich noch nie etwas von Rippenfellkrebs gehört, bis bei meinem Vater diese Diagnose gestellt wurde. Er ist 61 Jahre alt und hat in unser aller Erinnerung nie mit Asbest zu tun gehabt. Ich habe in den letzten Tagen unheimlich viel gelesen und bin jetzt heute abend auf diese Forum gestossen. Es macht mich zum einen sehr traurig, zum anderen sehe ich mich in meinem ersten Befürchtungen bestätigt. Mein Vater ist ein starker Geist mit einem festen Willen, auch zum überleben, aber er ist auch ein Realist und realistisch muss man bleiben. Und wenn man die Berichte hier nüchtern betrachtet, bleiben ihm selbst mit starkem Überlebenswillen wahrscheinlich nur noch maximal zwei Jahre. Scheisse......

Im Moment trägt er noch die Pleura-Drainage, da täglich noch um die 300ml Lungenhaché (so nennt er es selber) abgesaugt werden. Wenn dies weit genug gesunken ist, soll mit der Chemo begonnen werden. Auf welchen Standard die aufsetzt weiss ich noch nicht.

Ob eine OP möglich und sinnvoll ist weiss ich nicht. Ehrlich gesagt habe ich aus diesem Forum das Gefühl, dass die OP erhebliche Risiken birgt und nicht wirklich unbedingt lebensverlängernd wirkt. Ich glaube ich weiss einfach bald gar nichts mehr.......

Morgen fahre ich wieder zu ihm. Ich glaube wir haben noch nie so ehrlich und freundschaftlich ein Vater-Sohn Gespräch gehabt wie die letzten Tage. Er weiss genau was mit ihm los ist und wie es weitergeht; doch träumt auch er von einem Wunder. Er erzählte von der ersten Nacht nach der Diagnose:
>>>>"Im Traum traf ich Gott, und ich fragte ihn ob ich nicht noch ein paar Jahre bekommen könnte. Doch er lächelte und sagte: Mein guter Sohn, du hast deine Jahre schon bekommen. Du hast zwei Enkelkinder, du hast viele Länder bereist. Das ist mehr als ich vielen anderen geben konnte."<<<<<

Einen ruhigen Feiertag wünscht euch allen

Andreas
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