Thema: Brustaufbau
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Alt 10.05.2005, 21:22
Gast
 
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Standard Brustaufbau

Hallo Anna,

deine Mutter tut mir wirklich Leid, und ich möchte nochmal sagen, dass das Absterben des Fetttransplantats einfach mit einkalkuliert werden muss. Wenn man die Einstellung hat, dass es schon gut werden wird oder gar wie immer werden wird, als noch die alte Brust da war, dann ist das einfach eine Illusion. Den meisten Frauen wird es nach den OPs gut gehen und sie werden dann zu Recht sagen, sie würden es immer wieder machen. Eine Reihe von Frauen, deren Ergebnis so halbwegs gut ist, würden schon alleine deshalb ihre Entscheidung weiter gutheißen, weil der umgekehrte Weg ja oft sehr schmerzhaft wäre.

Ich sage, ich hätte diese Entscheidung (hatte S-GAP beidseits) nicht noch einmal getroffen. Warm und weich links ja, warm rechts auch, aber viel zu klein mit harten Narbenanteilen. Schmerzen in allen Narbengebieten einschließlich Gesäß und Brust (Brust allerdings auch schon vorher, weshalb ich mich zu dieser OP überhaupt entschlossen habe). Übrigens haben solche Schmerzen meistens nichts mit der Position der Narbe zu tun oder mit dem Operateur. Ich habe einfach die Tendenz, dass sich die Narben bei mir ganz besonders stark zusammen"zurren" und Schmerz verursachen. Leider war mir das vor der OP nicht bekannt. Mittlerweile kenne ich mehrere Frauen, die dazu neigen und die gleichen Schmerzen beschreiben wie ich.

Aber bei den meisten Frauen läuft es eben positiver und die OP aus dem Bauch (Diep) ist auch noch ein wenig günstiger, weil das Bauchgewebe dehnbarer ist und das Fettgewebe auch noch weicher als aus dem Gesäß.

Angesichts mögicher Komplikationen sollte man sich aber wirklich überlegen, ob man so dringend eine neue Brust braucht. Was ist, wenn eine Frau ausgerechnet zu den 5 bis 10 Prozent gehört, die Komplikationen haben? Auch Bauchwandbrüche finde ich nicht so witzig, der Preis ist schon sehr hoch. Lange Narben am Gesäß oder am Bauch sind Ansichtssache. Zudem sind natürlich die langen Eingriffe von 6 bis 10 Stunden nicht unbedingt eine Wellness-Kur für die Frau.

Liebe Paloma, in Hinblick auf die Narbenführung magst du ja sehr glücklich sein und ich gönne es dir. Mir selbst wäre auch dann der Schmerz zuteil geworden, da bin ich mir heute sicher. Wenn ich sitze, spüre ich den Schmerz zudem am wenigsten. Optisch habe ich - auch mal was Positives - im Gesäß gar keine Nachteile. Ich kann einen Bikini anziehen und die Narben werden komplett verdeckt. Auch der Defekt ist gar nicht zu erkennen. Immerhin.

Liebe Anna, wenn ich dir mit meinen nicht unerheblichen Kenntnissen raten kann, dann versuche nicht, deine Mutter vom Latissimus dorsi zu überzeugen. Eine Silikoneinlage kann nur dann sinnvoll sein, wenn die Frau keinen "großen" Eingriff vornehmen lassen möchte und die Rekonstruktion auf Minimalschiene fahren möchte. Wenn es gelingt, dann ist diese Möglichkeit gut. Aber wenn du zudem noch Eigengewebe verwendest, dann ist der Eingriff einfach nicht mehr sinnvoll. Deine Mutter hat einen zerstörten Rücken (lese mal die ganzen Threads von Monika, unter welchen Komplikationen sie leidet!) und der Muskel bildet sich meistens zurück und die Gefahr einer Kapselfibrose besteht außerdem. Fast jeder Chirurg wird deiner Mutter sagen, der Latissimus wird ohne Probleme bleiben; leider kenne ich mehr Frauen, die Probleme haben als umgekehrt. Mittlerweile. Früher habe ich den Chirurgen das auch abgenommen.

Wenn man den Ärzten glauben darf, sind die heutigen Silikon-Prothesen nicht mehr auswechslungsbedürftig. Noch vor 3 Jahren hörte ich, dass ein erheblicher Prozentsatz schon nach 5 Jahren undicht ist. Vielleicht kann man sich daraus einen Reim machen.

Vielleicht muss man hier wirklich mal die Perspektive ändern? Auf das Leben kommt es an! Wenn Frauen sagen, ich mach es nur für mich, nicht für soundso ... dann denke ich, wenn sie wenigstens mal an sich denken würden. Mich eingeschlossen.

Liebe Grüße

Karin
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