Lieber Papi,
16 lange Wochen ohne Dich... Ma hat heute geträumt, dass Du wiederkommst. Ach, wenn Träume doch nur wahr werden könnten. Du fehlst hier einfach überall. Ich kann versuchen, was auch immer ich will, mir macht ohne Dich hier nichts spaß. Seitdem Du gegangen bist, geht alles schief. Du warst unser Glück. Jetzt gibt es hier kein Glück mehr. In keiner Beziehung. Du weißt bestimmt, dass ich mich verletzt habe. Ich mag nicht zum Arzt gehen, habe einfach kein Vertrauen mehr in diese Weißkittel. Bitte Papi, hilf mir und laß dieses Taubheitsgefühl verschwinden. Hier gibt es leider immer noch nicht Neues. Ich sitze immer noch in meinem Loch und warte auf die Strickleiter. Gleich muß ich zum M's Eltern. Habe furchtbare Angst. Immer waren wir die tolle Familie. Nun sind wir keine Familie mehr und ich muß dort eine glückliche Familie ansehen. Am liebsten würde ich mich davor drücken. Aber Du wirst mir bestimmt beistehen. Ach Papi, ich vemisse Dich so sehr. Jeden Tag muß ich weinen. Es ist einfach alles so schwer. Überall lauern Erinnerungen und zerstörte Träume und jagen wie ein Messer in mein Herz. Wie konnte das nur passieren. Der Gedanke, dass die Schuldigen ihr Leben fröhlich weiterleben zerreisst micht.

Ich liebe und vermisse Dich
Deine Tochter
Marion